Shine – Der Weg ins Licht
Originaltitel: ShineAustralien, 1996
Regie: Scott Hicks
Drehbuch: Jan Sardi
Kamera: Geoffrey Simpson
Musik: David Hirschfelder
Darsteller*innen: Geoffrey Rush, Noah Taylor, Alex Rafalowicz, Armin Mueller-Stahl, Lynn Redgrave
Produktion: Ronin, Monumentum Films
BJF-Empfehlung: ab 14 Jahren, FSK: ab 12 freigegeben (besonders wertvoll)
Länge: 105 Minuten
Spielfilm, Farbe
Die authentische Geschichte des berühmten australischen Pianisten David Helfgott, der bereits als Kind ein außergewöhnliches musikalisches Talent zeigte. David hat unter seinem besitzergreifenden Vater, einem patriarchalischen Juden, zu leiden, der es zwar gut meint, aber von den Traumata der Judenverfolgung beherrscht wird. Um beruflich weiterzukommen, muss sich der junge Pianist von seinem Vater regelrecht losreißen, was dieser ihm nie verzeiht. David Helfgott erleidet auf dem Höhepunkt seiner Karriere mitten in einem Konzert einen Nervenzusammenbruch und verbringt die nächsten zehn Jahre in einer Nervenheilanstalt. 1984 kehrt er, wenn auch nervlich verstört, triumphierend in das internationale Konzertleben zurück und findet durch die Liebe einer Frau zu einem neuen Leben.
"Während Hicks den Vater-Sohn-Konflikt in aller Ausführlichkeit ausbreitet, übt er beim Übergang in die Geisteskrankheit außerordentliche Zurückhaltung. Diese Diskretion, die sich in einem fragmentarischen Filmstil artikuliert, hebt diesen Film aus der Masse filmischer Krankenportraits. Bei aller Emotionalität ist dies ein verblüffend unsentimentaler Film, der narrativen Klischees beharrlich aus dem Weg geht. Dies betrifft insbesondere die Rolle der Musik: Es ist eben nicht Rachmaninows Leidenschaft, die diejenige des Zuschauers entfachen soll. Hicks versucht sich gleichsam an einer Innenansicht des Klavierspiels. Seine Suche gilt dem Ursprung der Kreativität und der Analyse ihres Ausdrucks." (Daniel Kothenschulte, film-dienst 5/ 97)
Auszeichnungen: Oscar 1996, Bester Hauptdarsteller: Geoffrey Rush
Pressezitate:
"Shine, auf dem Sundance Festival 1996 mit dem Publikumspreis bedacht, ist großes Gefühlskino; gleichzeitig ein bewegender Beitrag gegen die immer wieder auftauchende, unakzeptable Forderung nach einem 'Schlussstrich' unter die Erinnerung an die Greul der Nationalsozialisten. Und obendrein ist Regisseur Scott Hicks auch noch ein hinreißender Musikfilm gelungen."
(Christiane von Wahlert, Kinofenster 3/97)
"Klassische Versatzstücke des Musikerfilms verbinden sich zu einer faszinierenden Suche nach dem Ursprung von Kreativität und Musikalität."
(film-dienst 5/97)
"Der Lebensweg des Starpianisten David Helfgott aus Melbourne, der seine Karriere in den 60er Jahren als Wunderkind begann, plötzlich in einer psychiatrischen Klinik verschwand und 1984 ein triumphales Comeback feierte. In fragmentarischem Erzählstil als große Rückblende aufgefächert, entfalten sich die 'zwei Leben' Helfgotts bei aller Emotionalität diskret und unsentimental. Klassische Versatzstücke des Musikerfilms verbinden sich zu einer faszinierenden Suche nach dem Ursprung von Kreativität und Musikalität."
(Lexikon des internationalen Films)