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Filme für Kinder und Jugendliche
BJF-Clubfilmothek

Die Rache der Natur

Originaltitel: Naturens Hämnd
Schweden, 1983
Regie: Stefan Jarl
Drehbuch: Stefan Jarl
Kamera: Per Källberg
Musik: Ulf Dageby
Produktion: Stefan Jarl Filmproduktion
BJF-Empfehlung: ab 14 Jahren, FSK: ab 0 freigegeben
Länge: 83 Minuten
Dokumentarfilm, Farbe


"Wenn der Mensch keinen Platz mehr hat für die Lebewesen, mit denen er sich gemeinsam entwickelt hat, hat die Natur vielleicht bald keinen Platz mehr für den Menschen." So schrieb Rolf Edeberg, schwedischer Politiker und Schriftsteller, 1967 zum Thema Mensch und Natur. DIE RACHE DER NATUR wirkt wie eine filmische Beweisführung dieser These.
Stefan Jarl zeigt den Sonnenuntergang in den schönsten Farben, Nebel wabern über den See, der Wald steht im Gegenlicht. Doch die Idylle trügt, ist nur noch reine Fassade. Ins Detail gehend zeigt die Kamera schonungslos die Kadaver toter Vögel im zur Kloake verkommenen See, Spinnen sterben an Chemikalien, vergiftete Schafe husten sich die Seele aus dem Leib. Aber Jarls Film handelt nicht nur von der Zerstörung der Natur durch den Menschen. Er bemüht sich auch, die Konsequenzen drastisch vor Augen zu führen, die sich aus dem gnadenlosen Raubbau mit der Natur, aus der Vergiftung von Wasser, Luft und Boden ergeben. Wissenschaftler kommen nicht zu Wort; gezeigt werden die unmittelbar Betroffenen, z. B. ein pestizidvergifteter Bauer, todkranke Kühe, missgebildete Ferkel, krebskranke Kinder. Jarls Zustandsbeschreibung fällt drastisch aus, denn für ihn ist es "ein Film des Widerstands" gegen die Verharmlosungen und profitablen Lügen der Umweltvergifter und ihrer Helfer. (nach: Georg Schmidt, TIP 14/ 84)

Pressezitate:
"Auf provokante Weise beschreibt der Dokumentarfilm eine durch den Eingriff des Menschen aus dem Gleichgewicht geratene Natur, die zum Krankheitsherd zu verkommen droht. Schmutz- und Schadstoffe, Chemikalien und insbesondere die Überdüngung mit künstlichem Stickstoff verseuchen die Umwelt und verwandeln die Natur zu einem todbringenden Giftherd. Schreckensbilder wechseln mit ruhigen, poetischen Bildern einer noch unberührten, intakten Natur, wodurch der Film zu einem sehr eindringlichen und aufrüttelnden Appell zu einer schnellstmöglichen Umkehr wird."
(Lexikon des internationalen Films)

 

Gefördert von

Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Stiftung Deutsche Jugendmarke e. V.