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Filme für Kinder und Jugendliche
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BJF-Clubfilmothek

Das serbische Mädchen

Bundesrepublik Deutschland, 1990
Regie: Peter Sehr
Drehbuch: Peter Sehr, nach Motiven der gleichnamigen Erzählung von Siegfried Lenz
Kamera: Dietrich Lohmann
Musik: Goran Bregovic
Darsteller*innen: Mirjana Jokovic, Ben Becker, Pascal Breuer, Vladimir Torbica, Joachim Regelin
Produktion: Arbor TV-Filmproduktion, TPI Trebitsch Produktion International
BJF-Empfehlung: ab 12 Jahren, FSK: ab 12 freigegeben (besonders wertvoll)
Länge: 90 Minuten
Spielfilm, Farbe


Drei Fotos. Erinnerungen an einen schönen Urlaub: Der junge Mann aus Deutschland, in seinen Armen ausgelassen und übermütig das Mädchen aus Jugoslawien. Dazu ein Löffel ohne Stiel, Zeichen eines Versprechens.
Mit diesen Souvenirs ihrer großen Liebe im Gepäck verlässt die 18-jährige Dobrila heimlich ihr serbisches Heimatdorf und ihre Familie. Ziel ihrer Reise ist Hamburg. Dort lebt Achim, in den Dobrila sich vier Monate zuvor so heftig verliebt hat.
Mit dem Transporter, eingepfercht in einer Schafherde, gelangt sie nach Österreich, steigt in den nächsten Zug nach Deutschland und wird von Grenzbeamten entdeckt. Ein junger Landsmann hilft ihr weiter. Auf der Autobahn gerät sie in eine gefährliche Auseinandersetzung zwischen zwei rabiaten Verkehrsrowdies. Nach einem merkwürdigen Intermezzo in einer psychiatrischen Klinik gelangt sie endlich nach Hamburg.
Der Empfang bei Achims Eltern ist eher feindselig. Auch Achim scheint sich nicht besonders über das Wiedersehen zu freuen. Dobrilas Enttäuschung wird noch größer, als sie sehen muss, dass Achim das fehlende Stück des Löffels - das verabredete Zeichen ihrer Liebe - längst verloren hat. Vergeblich versucht sie, Achim zu erklären, dass sie ein Kind von ihm erwartet. Sie verbringen eine Nacht auf Hamburgs 'Piste', aber beide bleiben allein in ihrer Hilflosigkeit und finden nicht mehr zueinander.
Ebenso überraschend, wie sie gekommen ist, verlässt Dobrila Achim wieder und macht sich auf den Heimweg. Allein, aber ungebrochen, heiter und gefasst, kehrt sie in ihre Heimat zurück.

"Spannende Polarisierungen: Der sensible Blick einer jungen Frau auf die Grobheiten eines männerbestimmten Systems." (Thomas A. Wolff, Frankfurter Rundschau)

Pressezitate:
“Ein furioses Debüt in stiller, stimmiger Erzählkunst liefert Peter Sehr... Die sehnsuchtsvollen Bilder des klassischen Road-Movie geben dem Film gültige Dimensionen.”
(Abendzeitung München)

"Peter Sehr (Kasper Hauser) vereinigt in seinem Regiedebüt brilliante Darsteller. Leider fehlt es dem Roadmovie an Tempo.“
(TV Spielfilm 14/99)

"Ein gelungenes Spielfilmdebüt, das episodenhaft Einblick in deutsche Eigenarten vermittelt, mit einigem Humor und ohne zu karikieren inszeniert. Ausgezeichnet: das Spiel der Hauptdarstellerin."
(Lexikon des internationalen Films)

 

Gefördert vom:

Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend

Im Rahmen des:

Kinder- und Jugendplan des Bundes

Weitere Förderer:

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