Überall ist es besser, wo wir nicht sind
Bundesrepublik Deutschland, 1989Regie: Michael Klier
Drehbuch: Michael Klier, Gustav Barwicki
Kamera: Sophie Maintigneux
Darsteller*innen: Miroslaw Baka, Marta Klubowicz, Michael Krause, Josef Zebrowski, Anna Pastewka
Produktion: ZDF, Daniel Zuta Filmproduktion, Frankfurt
BJF-Empfehlung: ab 14 Jahren, FSK: ab 12 freigegeben
Länge: 74 Minuten
Spielfilm, s/w
Warschau 1988. Jerzy will weg. Eigentlich will er nach Amerika, aber Westberlin ist für den Anfang auch nicht schlecht. Er verabschiedet sich von seinen Freunden und begegnet am letzten Tag noch Ewa, einer jungen Frau, die als Serviererin arbeitet.
In Westberlin trifft Jerzy andere Polen, die auch nicht besser leben als er. Sogar Ewa sieht er in Berlin wieder. Sie geht dort putzen und anschaffen. Jerzy arbeitet erst für einen Partyservice, dann treibt er fällige Raten für einen Kredithai ein. Jerzy verliebt sich in Ewa und gemeinsam genießen sie einige wenige Augenblicke des Glücks. Aber sie hat sich das Leben im Westen anders vorgestellt und ohne eine Adresse zu hinterlassen, verschwindet sie plötzlich. Jerzy besorgt sich mit schmutzigen Geschäften das Geld für illegale Papiere. Er hat sein Ziel noch immer nicht aus den Augen verloren: Amerika ...
"Eine geradlinige Erzählung über das Leben in der Fremde. In welchem Land sich die Suchenden auch befinden, es spielt keine entscheidende Rolle. Die Erwartungen von Jerzy und Ewa erweisen sich in Berlin, dann auch in New York als Illusionen. Die Schauplätze wechseln, aber je weiter sie nach Westen kommen, desto besser fühlen sie sich nicht. Dass die beiden aus Polen sind, ist nicht geschichtsbestimmend; die Suche nach einem besseren Leben - es geht hier nicht um materielle Werte - ist übertragbar. Die distanzierte Kameraführung, die Schwarz-weiß-Bilder vermitteln ein Leben voll Melancholie und Einsamkeit." (Begründung der Jury, 24. Internationaler Jugendfilmtest)
Pressezitate:
"In stimmungsvollen Schwarz-Weiß-Bildern inszenierter düsterer Film, der durch seinen unerschütterlichen Glauben an das 'kleine Glück' hoffnungsvoll ausklingt."
(Lexikon des Internationalen Films)
"Ein Werk von spröder Intensität, mit brillanten Darstellern meisterhaft inszeniert.”
(Münchner Merkur)
"ÜBERALL IST ES BESSER, WO WIR NICHT SIND von Michael Klier beschreibt die Odyssee zweier junger Polen, Jerzy und Ewa, die auf der Suche nach Glück im 'goldnen Westen‘ von Warschau über Berlin nach New York gelangen. Es ist eine Reise durch die Hinterhöfe der Metropolen, die überall, im Osten wie im Westen, gleich trist aussehen."
(tip 26/89)