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Filme für Kinder und Jugendliche
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BJF-Clubfilmothek

Kolya

Tschechische Republik, Großbritannien, Frankreich, 1996
Regie: Jan Sverák
Drehbuch: Zdenek Sverák
Kamera: Vladimír Smutny
Musik: Ondrej Soukup
Darsteller*innen: Zdenek Sverák, Andrej Chalimon, Libuse Safránková, u. a.
Produktion: Biograf Jan Sverák, Portobello Pictures, Ceska Televize, Pandora Cinema, CinemArt
BJF-Empfehlung: ab 14 Jahren, FSK: ab 6 freigegeben
Länge: 105 Minuten
Spielfilm, Farbe


Frantisek Louka, Cello-Virtuose und eingefleischter Junggeselle, ist wegen einer Auseinandersetzung mit einem kommunistischen Funktionär vom staatlichen philharmonischen Orchester gefeuert worden. Er schlägt sich als Krematoriums-Musiker bei Beerdigungen durch. Ein Freund will ihm den Ausweg aus seiner finanziellen Misere weisen: "Heirate gegen Geld eine junge Russin, die tschechische Papiere benötigt!" Nach einigem Hin und Her geht Frantisek die Scheinehe gegen Bezahlung ein und findet sich in einem Chaos wieder: Seine 'Ehefrau' verschwindet nach Deutschland und lässt ihn mit ihrem fünfjährigen Sohn Kolya zurück, der nur russisch spricht. Der Vater wider Willen erlebt zum ersten Mal eine emotionale Beziehung zu einem Kind, die sein gesamtes Leben verändert.

Auszeichnungen: Oscar 1996, Bester fremdsprachiger Film

Pressezitate:
"Langsam und behutsam entwickelt der warmherzige Film seine Geschichte und zeigt, wie Nähe aufgebaut werden kann, wenn man bereit ist, aufeinander zuzugehen. Zugleich beschwört er die positive Kraft, die Kindern innewohnt, mit der sie das Leben bereichern und die sie zu Hoffnungsträgern werden lässt. ... Der Film steht in der großen Tradition des tschechischen Kinos und wird getragen von sanfter Ironie und vom Spielwitz der beiden Hauptdarsteller, wobei der kleine Andrej Chalimon durch seine Natürlichkeit und pfiffige Präsenz besticht."
(Kinotip 83 der katholischen Filmkritik)

"Der Film entstand ganz in der Tradition des tschechischen Films der 60er und 70er Jahre (Menzel, Forman) und beschreibt in leisen und ironischen Tönen menschliche Unzulänglichkeiten und Schwächen. Filme dieser Art können uns mitten ins Herz treffen, weil wir uns in den Figuren auf der Leinwand selbst erkennen und der Film zu einem Teil von uns wird. Die Personen erinnern uns an die eigenen Schwächen, zeigen aber auch, wie wir damit fertig werden können. Die Geschichte von Frantisek und Kolya führt uns vor, wie Sprachbarrieren und Vorurteile abgebaut und Nähe aufgebaut werden können, wenn wir nur bereit sind, aufeinander zuzugehen."
(Maria Ratschewa, KJK 72/97)

"Das Familien-Joint-Venture, das neben etlichen europäischen Preisen 1996 den 'Oscar' und den 'Golden Globe' für den besten nicht-englischen Film erhielt, ist zwar kein Kinderfilm im engeren Sinn, an der gerade erzählten, einfachen Geschichte werden aber auch junge Zuschauer ihre Freude haben."
(Reinhard Kleber, Kinofenster 9/97)

"Ein 50-jähriger Prager Cellist, der durch eine Scheinheirat die Verantwortung für einen fünfjährigen russischen Jungen übernehmen muss, erliegt allmählich dessen Charme und lernt, das Kind zu verstehen und zu lieben. Ein behutsam und warmherzig inszenierter Film, dessen kleine Geschichte die große Weltgeschichte spiegelt. Mit sanfter Ironie und einsinnigen dramaturgischen Mitteln spricht er sich für die Überwindung von (Sprach-)Barrieren und für (Völker-)Verständigung aus und vermittelt eindringlich die Notwendigkeit zum Gespräch und zur Kommunikation."
(Kinotipp der katholischen Filmkritik)

 

Gefördert vom:

Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend

Im Rahmen des:

Kinder- und Jugendplan des Bundes

Weitere Förderer:

Logo: Stiftung Deutsche Jugendmarke e.V.