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Filme für Kinder und Jugendliche
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BJF-Clubfilmothek

Kleine Fluchten

Originaltitel: Les Petites Fugues
Schweiz, Frankreich, 1979
Regie: Yves Yersin
Drehbuch: Yves Yersin, Claude Muret
Kamera: Robert Alazraki
Musik: Léon Francioli, Guillermo Villegas
Darsteller*innen: Michel Robin, Fabienne Barraud, Dore de Rosa, Fred Personne, Mista Préchac
Produktion: Film et Vidéo Collectif/ Saga
BJF-Empfehlung: ab 16 Jahren, FSK: ab 16 freigegeben
Länge: 138 Minuten
Spielfilm, Farbe


Pipe hat sein Leben lang in ergebener Haltung als Knecht auf einem Bauernhof im Schweizer Jura hart gearbeitet. Von seinen ersten Rentenzahlungen kauft er sich ein Mofa, nimmt Fahrunterricht bei einem italienischen Arbeitskollegen und beginnt, seine Umwelt zu erkunden, neu zu begreifen und zu verstehen. Auf seinen Fahrten lernt er Städte, Landschaften und Menschen kennen und erlebt zum ersten Mal das Gefühl von Freiheit, das auch ein kleiner Unfall nicht schmälert. Mit einer gewonnenen Sofortbildkamera fotografiert er sich selbst und seine Mitmenschen und leistet sich noch einen letzten großen Ausbruch, einen Hubschrauberflug zum Matterhorn, dessen Bild schon immer in seinem Zimmer hing. Pipes Entwicklung bleibt nicht ohne Rückwirkung auf seine Umgebung. Die Gemeinschaft auf dem Hof der Familie Duperrex gerät in Aufbruchstimmung, überlieferte Werte werden in Frage gestellt und über Bord geworfen, alle streben wie Pipe nach einem Stück Autonomie ...

"Yves Yersin hat einen stillen, aber sehr intensiven Film gedreht, einen sinnlich erfassbaren von hoher Intelligenz. Er zeigt die 'kleinen Fluchten' eines alten Mannes aus der Enge seiner Existenz, über Zäune, die in einem langen Leben immer höher geworden sind... Das nuancierte Drehbuch, die behutsam insistierende Kamera und nicht zuletzt die hervorragende Leistung des Hauptdarstellers Michel Robin sorgen dafür, dass man hinter den Bildern eine andere Realität erkennt." (Reclams Filmführer)

Auszeichnungen: Locarno 1979, "Bronzener Leopard" :Bester Darsteller:Michel Robin

Pressezitate:
"Origineller Debütfilm aus der Schweiz, der in bedächtiger, zugleich aber poesievoller und heiterer Art einen Prozess der Selbstfindung schildert.”
(Lexikon des Internationalen Films)

"Die Geschichte soll symbolhaft einen möglichen Weg darstellen - auf ein Ziel hin das uns erstrebenswert scheint: die Autonomie."
(Schweizer Film; Schweizer Filmzentrum, Zürich 1979)

 

Gefördert vom:

Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend

Im Rahmen des:

Kinder- und Jugendplan des Bundes

Weitere Förderer:

Logo: Stiftung Deutsche Jugendmarke e.V.