Kinder des Olymp
Originaltitel: Les Enfants du ParadisFrankreich, 1943-45
Regie: Marcel Carné
Drehbuch: Jacques Prévert
Kamera: Roger Hubert, Marc Fossard
Musik: Maurice Thiriet, Joseph Kosma, Georges Mouqué
Darsteller*innen: Jean-Louis Barrault, Arletty, Pierre Brasseur, Maria Casarès, Jane Marken
Produktion: Pathé
BJF-Empfehlung: ab 12 Jahren, FSK: ab 12 freigegeben (besonders wertvoll)
Länge: 176 Minuten
Spielfilm, s/w
Paris im Jahre 1827. Im Milieu der Diebe, Gaukler und Komödianten begegnen sich die betörende Garance, der Pantomime Debureau, der Schauspieler Frédéric und der anarchistische 'Gentleman-Verbrecher' Lacenaire. Sie sind so verschieden wie Tag und Nacht. Wir erleben ihre Lieben, ihre Schicksale, ihre scheiternden Hoffnungen und ihre Enttäuschungen: Garance verlässt Lacenaire und wendet sich dem träumerisch-poetischen Baptiste zu. Die neue Liebesbeziehung geht zulasten von Baptistes Kollegin Nathalie, die Baptiste heimlich liebt. Baptiste wird sehr schnell von dem selbstbewussten Frédéric verdrängt. Schließlich verlieren beide Garance, die den Grafen de Monteray heiratet.
Garance geht mit dem Grafen ins Ausland. Jahre später kehrt sie zurück. Inzwischen sind Baptiste und Frédéric berühmt geworden und Baptiste ist verheiratet. Die Liebe holt beide wieder ein. Doch während Frédéric sich schnell mit einer anderen tröstet, verlässt Baptiste wegen Garance Frau und Kind. Auch Lacenaire taucht wieder auf. Noch immer fließt in seinen Adern das revolutionäre Blut und als er sich am Karnevalstag vom Grafen de Monteray gedemütigt fühlt, tötet er ihn. Die verlassene Nathalie sucht nach Baptiste und findet ihn zusammen mit Garance in einer Pension. Garance erkennt die Ausweglosigkeit ihrer Situation und läuft auf die Straße. In dem Trubel des närrischen Treibens verliert Baptiste Garance bald aus den Augen ...
Auszeichnungen: Venedig 1946, Lobende Erwähnung
Pressezitate:
"KINDER DES OLYMP ist der Klassiker der klassischen Filme, der Kultfilm aller Kultfilme. KINDER DES OLYMP ist ein Muss nicht nur für alle Cineasten, sondern auch für diejenigen, die sich mit der Geschichte der Kultur auseinander setzen wollen oder einfach nur Spaß an Schauspielern, an der Poesie, an Pantomime oder an wunderschönen lustig-traurigen Geschichten haben."
(Uwe Conradt, Gaffer)
"Es ist ein Film, den ich sehr bewundere. Er ist, glaube ich, das beste Werk von Marcel Carné. Im Gegensatz zum 'Autorenfilm’, für den ich eine Vorliebe habe, weil er der Ausdruck einer einzigen Persönlichkeit darstellt, ist DIE KINDER DES OLYMP vielleicht der beste 'Film der Equipe’ des französischen Filmschaffens. DIE KINDER DES OLYMP ist einer jener zu seltenen Filme, die der Kunst des Schauspiels gewidmet sind. Der Aufbau des Drehbuches ist von fast diabolischer Vollendung. Es ist ein Film, der nicht altert, oder, was auf dasselbe hinauskommt, der sehr schön altert.”
(Francois Truffaut zitiert in: Atlas Filmheft 46)
"Er gehört, wegen seiner großartigen filmischen Verwirklichung, seiner Schauspieler und der zutiefst menschlichen Geschichte, die er meisterhaft erzählt, zu den größten Erfolgen und kinematographischen Ereignissen des französischen Nachkriegskinos."
(rororo Filmlexikon)