Muriels Hochzeit
Originaltitel: Muriel's WeddingAustralien, 1994
Regie: P. J. Hogan
Drehbuch: P. J. Hogan
Kamera: Martin MacGrath
Musik: Peter Best
Darsteller*innen: Toni Collette, Bill Hunter, Rachel Griffiths u.a.
Produktion: House and Moorehouse
BJF-Empfehlung: ab 14 Jahren, FSK: ab 12 freigegeben
Länge: 105 Minuten
Spielfilm, Farbe
Die zwanzigjährige Muriel - weder gertenschlank, noch besonders klug - ist ihren wie Barbie-Puppen gestylten Freundinnen ein Klotz am Bein. Der Vater, ambitionierter Kommunalpolitiker, hält seine dauerarbeitslose Tochter für eine Versagerin und lässt sie das tagtäglich spüren. Die apathische Mutter nimmt Muriel und ihre Sorgen kaum wahr. Muriel flüchtet - zunächst zurück in die Jungmädchenzeit und die Musik der schwedischen Popgruppe ABBA, später auf eine Ferieninsel, wo sie die Ersparnisse der Familie verprasst. In Sydney gelandet, will sie sich endlich ein eigenes Leben aufbauen, mit allem was dazu gehört: Job, Wohnung, Geld, Liebhaber oder besser Ehemann.
Bei dem Versuch, ihr Leben in die eigene Hand zu nehmen, hilft die leichtlebige Rhonda, mit der sie schon im Urlaub über die alte Freundinnenclique triumphieren konnte. Als Rhonda erkrankt und an den Rollstuhl gefesselt ist, entwickelt Muriel neue Fluchtpläne. Sie heiratet einen südafrikanischen Profi-Schwimmer, der die australische Staatsbürgerschaft braucht, um an den Olympischen Spielen teilnehmen zu können. Muriel glaubt, das Geschäft in Liebe ummünzen zu können, doch alles entgleitet ihr. Am Ende bleibt ein Scherbenhaufen und die zwingende Notwendigkeit, das Leben nochmal von vorn anzufangen.
"MURIELS HOCHZEIT erzählt von der Herausforderung, sich selbst genau so anzunehmen, wie man ist. Dass P. J. Hogan diese 'frohe Botschaft' ohne einen Anflug von Predigt oder Lehrstück vermitteln kann, liegt auch an der fantastischen Schauspielkunst der Toni Collette." (Suzanne Greuner, epd Film 1/ 95)
Pressezitate:
"Eine für ihr Herkunftsland typische Komödie, die zunächst schrill, später immer nachdenklicher von der Verwandlung eines hässlichen Entleins erzählt. Die gute Hauptdarstellerin vermittelt glaubwürdig, dass wahre Schönheit von innen kommen muss."
(Lexikon des Internationalen Films)
„Der australische Regiedebütant P. J. Hogan inzenierte diese schräge Hommage an den schlechten Geschmack als köstliche Mixtur aus Teenagerkomödie und Sozialsatire.“
(TV Spielfilm 1997)
„In seinem Debütspielfilm ist dem Australier P. J. Hogan ein ungewöhnliches Außenseiterporträt gelungen. Auch wenn die naiven Schwärmereien der Heldin darin manchmal etwas zu viel Raum einnehmen, wirkt das schräge Pubertätsdrama doch nicht gekünstelt.“
(Reinhard Kleber, AV-Mediendienst Special 1/95)