Mississippi – Fluss der Hoffnung
Originaltitel: The CureUSA, 1995
Regie: Peter Horton
Drehbuch: Robert Kuhn
Kamera: Andrew Dintenfass
Musik: Dave Grusin
Darsteller*innen: Brad Renfro, Joseph Mazello, Annabella Sciorra u.a.
Produktion: Island World, Universal Pictures
BJF-Empfehlung: ab 12 Jahren, FSK: ab 6 freigegeben (besonders wertvoll)
Länge: 88 Minuten
Spielfilm, Farbe
Nach einer Bluttransfusion leidet der elfjährige Dexter an Aids und wird darum von anderen Kindern gemieden. Eric ist neu in der Stadt und seine Mitschüler verspotten ihn. Obwohl seine Mutter ihm den Umgang mit Dexter verboten hat, sucht Eric den Kontakt zu ihm. Schnell werden die beiden Außenseiter enge Freunde und Eric erfährt genaueres über die Krankheit seines Freundes. Eric will sich nicht damit abfinden, dass Dexter sterben könnte. Also experimentiert er mit selbstgebrauten Tees und hofft, das Leiden seines Freundes dadurch zu lindern. Die Tees sollen umso besser wirken, je schlechter sie schmecken. Brav schluckt Dexter alles, was ihm Eric zusammenbraut, bis er mit einer Vergiftung ins Krankenhaus muss. Als die beiden Freunde später in der Zeitung von einem Arzt in New Orleans lesen, der ein Mittel gegen Aids gefunden haben soll, machen sie sich heimlich mit einem Floß und später mit einem 'gemieteten' Motorboot auf den Weg den Mississippi hinunter. Doch die abenteuerliche Reise endet im Fiasko ...
"Das Schicksal AIDS-kranker Kinder und die Unausweichlichkeit ihres Todes werden im unmittelbaren Sinn des Wortes 'spielerisch' vermittelt, ohne dabei grob zu verharmlosen oder die Wirklichkeit zu verschleiern. Das macht den Film auch und gerade für Kinder und Jugendliche geeignet, die in puncto Spannung und Abenteuer ebenfalls auf ihre Kosten kommen." (Holger Twele, KJK 65/ 96)
Pressezitate:
"Durch äußerst geschickt konstruierte Erzählstrukturen, die Überzeichnungen und symbolhafte Elemente zulassen, aber immer wieder auch auffangen, wird über das Schicksal des aidskranken Kindes hinaus auf ein allgemein menschliches Thema verwiesen.“
(aus: FBW Langfilme 1993-1996 besonders wertvoll)
"Mit Witz, Tempo und etwas Pathos bringt der Film das schwierige Thema auch Kindern nahe.“
(TV Spielfilm 8/99)
"Mississippi - Fluss der Hoffnung ist eine spannende Abenteuergeschichte über eine ungewöhnliche Freundschaft, deren pädagogisch aufklärerische Absichten freilich unübersehbar sind. Das lässt den Film manchmal etwas konstruiert erscheinen (...).“
(Holger Twele; Lexikon des Kinder- und Jugendfilms, Januar 1999)
"Jeder, der als Kind im Wald gespielt hat, kann sich in die Szenen hineinversetzen, in denen die beiden Jungen, von denen einer Aids hat, einen mysteriösen Tee aus selbstgesammelten Kräutern und Blättern brauen (...). Die Art, in der Mississippi - Fluß der Hoffnung Rituale der Kindheit zeigt, erzeugt mit intensiver Klarheit die charakteristische Stimmung von Unschuld, Neugier, Angst und Risikofreude, die Kinder dazu bringt, Verzweiflungstaten zu unternehmen. (...).“
(Stephen Holden, New York Times)
"Ein beachtlicher Film über das Leben und den Tod, ganz ohne Zeigefinger und Rührseligkeit, der auch als Abenteuerfilm glatt durchgeht."
(Kinderkinobüro des Jugendkulturservice, Berlin)
"Eine sich gegen die Vorurteile der Umwelt behauptende Freundschaft zwischen einem Dreizehnjährigen und einem an Aids erkrankten elfjährigen Nachbarsjungen endet nach gemeinsam verbrachten Ferien und einem kurzen Abenteuer mit dem Tod des Infizierten. Ein belangloses Rührstück von naiver Problemsicht und bescheidenem Unterhaltungswert, das auch schauspielerisch weitgehend enttäuscht."
(Lexikon des internationalen Films)