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Filme für Kinder und Jugendliche
BJF-Clubfilmothek

Mein Leben als Hund

Originaltitel: Mitt liv som hund
Schweden, 1985
Regie: Lasse Hallstrøm
Drehbuch: Lasse Hallstrøm, Reidar Jønsson, Brasse Brännstrøm, Pelle Berglund,, nach dem Roman von Reidar Jønsson
Kamera: Jørgen Persson
Musik: Björn Isfält
Darsteller*innen: Anton Glanzelius, Anki Liden, Tomas von Brømssen, Manfred Serner, Melinda Kinnaman
Produktion: AB Svensk Filmindustri
BJF-Empfehlung: ab 12 Jahren, FSK: ab 6 freigegeben (besonders wertvoll)
Länge: 101 Minuten
Spielfilm, Farbe


Schweden im Jahr 1959. Oben im Weltraum zieht ein sowjetischer Satellit mit einer damit zum Tode verurteilten Hündin seine Bahnen. Unten auf der Erde trauert der zwölfjährige Ingemar um diesen Hund, denn der hat es wohl noch schwerer als er selbst. Ingemars Vater arbeitet irgendwo in Afrika auf einer Bananenplantage, der Bruder terrorisiert den Haushalt und die Mutter leidet an Tuberkulose, liegt schwermütig im Bett und wird bald sterben. Aber Ingemar hat auch einen Hund und eine Freundin, auf die er sich verlassen kann.
Wegen der Krankheit seiner Mutter wird der Junge schließlich zu seinem Onkel auf dem Lande geschickt. Dieser Onkel hat ein Fußballfeld, ein gutes Auge für hübsche Mädchen, eine angenehme Frau und ein Interesse an der Pflege alter Menschen. Auch andere außergewöhnliche Leute leben in diesem Dorf: das hübsche Mädchen Saga, die im Boxen unschlagbar ist, der Künstler Fransson, der immerzu sein Hausdach repariert und Models mit erotischer Ausstrahlung sucht oder der alte Arvidsson, der krank im Bett liegt und dem Ingemar aus einem Katalog für Damenunterwäsche vorlesen soll. So geht das Leben für Ingemar weiter, mit etwas Bitterkeit, etwas Enttäuschung und Trauer, doch auch mit Freundschaft und Gesellschaft.

MEIN LEBEN ALS HUND handelt von der schwierigen Kunst, erwachsen zu werden und dennoch die verletzliche Naivität der Kindheit zu bewahren.

„Wie hier mit großer Einfühlsamkeit und brillanter Filmkunst eine schwierige Phase im Leben des zwölfjährigen Ingemar nachempfunden wird, wie Szenen prallen Dorflebens mit skurrilen, aber liebevoll gezeichneten Typen sich abwechseln mit poetischen, zarten, leisen, ja intimen Situationen, das ist schon Beispiel für filmische Extraklasse. Ich habe selten einen Film gesehen, der die Gefühlswelt von Heranwachsenden so virtuos in Bilder umsetzt, der Trauer, Liebe und Lebenslust so sinnlich erfahrbar macht wie MEIN LEBEN ALS HUND.“ (Klaus Dieter Schneider, Filmothek der Jugend NRW)

 

Gefördert von

Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Stiftung Deutsche Jugendmarke e. V.