Männerpension
Deutschland, 1995Regie: Detlev Buck
Drehbuch: Eckhard Theophil, Detlev Buck
Kamera: Slawomir Idziak
Musik: Detlef Patersen
Darsteller*innen: Til Schweiger, Detlev Buck, Maria Bäumer, Heike Makatsch u.a.
Produktion: Boje, Buck Prod., WDR
BJF-Empfehlung: ab 12 Jahren, FSK: ab 12 freigegeben (besonders wertvoll)
Länge: 96 Minuten
Spielfilm, Farbe
Dr. Fazetti ist Deutschlands jüngster und fortschrittlichster Gefängnisdirektor. Zum Glück sitzen die beiden 'Knackis' Rüdiger, genannt "Steinbock", und Gerd alias "Hammer-Gerd" in Dr. Fazettis Vollzugsanstalt ein, denn der junge, dynamische Direktor weiß, was den Häftlingen fehlt, ein spezielles Resozialisierungs-Programm: eine Woche Urlaub vom Knast, den sie bei so genannten Gastgeberinnen verbringen dürfen.
Rüdigers Opa überredet im Altersheim die hübsche Pflegerin Emilia, sich als Gastgeberin für seinen Enkel zur Verfügung zu stellen. Tatsächlich erscheint Emilia zum Kaffeekränzchen im Knast, bei dem die Häftlinge ihre Betreuerinnen kennen lernen sollen. Rüdiger ist sofort hingerissen von Emilia, doch die erwidert seine Gefühle zunächst nicht. Gerd hat es noch schlechter getroffen. Als er seine Gastgeberin sieht, ist ihm sofort klar, dass die nicht sein Typ ist. Dennoch versucht Gerd alles, um die Einladung zu behalten, denn ohne Gastgeberin gibt's keinen Hafturlaub.
Endlich kommt der große Tag: Doch die neue Freiheit hält für zwei Freigänger wie Rüdiger und Gerhard auch eine Menge Fallstricke bereit ...
Pressezitate:
"Man soll, man darf nichts wirklich ernst nehmen an dieser Blödelfarce, in der jede Szene keinen anderen Zweck erfüllt, als skurrile Situationen zu schaffen und möglichst viele Kalauer abzuwerfen, in der alles Spaß und Spiel ist, der reine Eskapismus. Dass der Film trotzdem nicht zur Nummernrevue verkommt, liegt an der Frische und Originalität von Bucks Einfällen, an seinem trockenen und pointierten Humor, vor allem aber an der unbändigen erzählerischen Lust, mit der er seine Geschichte in Szene setzt."
(Frank Schnelle, epd Film)
"Nach seinen ersten Produktionen, die Buck als begabten Erneuerer und Anreger der deutschen Filmlandschaft ausweisen, hat er mit Männerpension eine ausgefallene Episode seines vielseitigen Ideen-Repertoires aufgegriffen. Mit Erfolg, denn es ist ausschließlich Positives zu registrieren: Die Auswahl der Darsteller, die bis ins Mimenspiel vollendete Leistungen bringen, die turbulente Kamera, der temporeiche Schnitt, dem auch die Musik ihre Ausdrucksweise anpasst. Scherz, Satire, Spott und Karikierung von Typen und Situtationen bestimmen Stil und Atmosphäre."
(FBW-Gutachten, Filmecho/Filmwoche 7/96)
"Mal mit trockenem Humor, mal mit pubertären bis sexistischen Gags inszenierte Komödie, die die Klischees des Genres nicht aufbricht und auch in der Charakterzeichnung allzu oberflächlich bleibt. In den männlichen Hauptrollen fehlbesetzt, amüsiert der Film allenfalls durch einige nett beobachtete Details am Rande und durch seine launigen Film-Zitate."
(Lexikon des internationalen Films)