Der blaue Pfeil
Originaltitel: La Freccia AzzuraItalien, Schweiz, Luxemburg, 1996
Regie: Enzo d'Alò
Drehbuch: Enzo d'Alò, Umberto Marino, nach dem Roman von Gianni Rodari
Musik: Paolo Conte
Darsteller*innen: Animation: Silvio Pautasso, Design/ Figuren/ Dekor: Paolo Cardoni
Produktion: La Lanterna Magica, Fama Film, Monipoly Productions
BJF-Empfehlung: ab 5 Jahren, FSK: ab 0 freigegeben (besonders wertvoll)
Länge: 90 Minuten
Animationsfilm, Farbe
Die italienischen Kinder haben gut lachen, denn sie erhalten nicht nur an Weihnachten Geschenke. Alljährlich zum Dreikönigstag - so will es die Legende - bringt die gute alte Befana, halb Adelige, halb Hexe, Spielwarenbesitzerin und Wohltäterin, den braven Kindern die Dinge, die sie sich gewünscht haben. Auf ihrem Besen fliegt sie durch die Nacht und steckt die Spielsachen in die vielen Kamine der Stadt.
An einem 5. Januar vor vielen Jahren liegt Befana jedoch mit einer grässlichen Grippe im Bett. So muss Doktor Scarafoni, Befanas unfreundlicher Assistent, die Geschenke ausliefern. Aber der denkt nicht daran und behält die tollen Sachen lieber für sich.
Der kleine Francesco, der sich so sehr die wunderschöne blaue Eisenbahn wünscht und all die anderen Kinder warten vergeblich auf ihre Geschenke. Doch schließlich sind die Spielsachen auf Francescos Seite ...
Pressezitate:
"In der zeichnerischen Umsetzung dieser Kindergeschichte entwickelten die Gestalter eine poesievolle Ästhetik. Sie lädt bereits kleine Kinder dazu ein, ihre Blicke wie über die Illustrationen eines nostalgischen Bilderbuches schweifen zu lassen."
(Top Videos, KJF 2/ 97)
"Mit Gefühl für Kinderwünsche und -träume hat sich der aus Neapel stammende Drehbuchautor und Regisseur Enzo d'Alò und sein Team der Legende von Befana angenommen. Es ist, als blättere man in einem alten Bilderbuch - obwohl auch bei diesem vollanimierten Film die Computertechnologie eine - ergänzende - Rolle spielt. Die handgefertigten Zeichnungen der Figuren und Hintergründe in traditioneller Aquarelltechnik haben in ihrer Einfachheit einen sehr persönlichen Stil. Ein liebenswerter Zeichentrickfilm, der sich auch für das künftige Weihnachtsfilm-Repertoire empfiehlt."
(Christel Strobel, KJK 69/ 97)
"Im Gegensatz zur Romanvorlage wurde in Enzo d'Alòs Film streng zwischen Gut und Böse getrennt. Hauptziel dieses dramaturgischen Eingriffs war es, den Kindern das Verständnis zu erleichtern. An die Jüngsten im Publikum richtet sich denn auch diese poetische Weihnachtsgeschichte, die ausgesprochen ruhig, für ältere Zuschauer manchmal gar zu gemächlich erzählt wird."
(Reinhard Kleber, Filmecho 50/96)
"Der Bewertungsausschuss zeigte sich beeindruckt von diesem hübsch gestalteten Weihnachtsmärchen um die gute Hexe Befana, die in der Nacht zum Dreikönigsfest in Italien die Kinder mit Spielzeug beschenkt. Im Kontext zur aufwendigen und teilweise sehr actionreichen Animation der Disney-Filme präsentiert sich dieser Film in ruhiger Erzählweise und speziell geeignet für kleinere Kinder. Er lässt Raum für die Entwicklung eigener Fantasie beim Zuschauen und fördert das Spielerische und Kreative. Dies wird unterstützt durch eine stimmige Dramaturgie und sorgfältig gezeichnete Hintergründe, in denen sich liebevoll gestaltete Figuren bewegen. Nach Meinung des Bewertungsausschusses hätte allerdings eine Straffung der Geschichte dem Film noch gut getan. Dieser Einwand mindert aber nicht den Gesamteindruck dieses gelungenen Animationsfilms."
(FBW 1993-96, Langfilme besonders wertvoll)