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Filme für Kinder und Jugendliche
BJF-Clubfilmothek

Bando und der goldene Fußball

Originaltitel: Le Ballon d'Or
Frankreich, Guinea, 1993
Regie: Cheik Doukouré
Drehbuch: Cheik Doukouré, David Carayon
Kamera: Alain Choquart
Musik: Loy Ehrlich, Ismael Isaac, Boom Bass
Darsteller*innen: Aboubacar Sidiki Soumah, Salif Keita, Agnès Soral, Habib Hammoud, Aboubacar Koita
Produktion: Chrysalide Films/ Le Studio Canal +/ France 2 Cinéma/ Bako Prod.
BJF-Empfehlung: ab 8 Jahren, FSK: ab 0 freigegeben
Länge: 90 Minuten
Spielfilm, Farbe


In einem kleinen Hüttendorf in Guinea träumt der zwölfjährige Bando davon, einmal ein großer Fußballstar zu werden. Bando muss seiner Familie beim Viehhüten und bei der Feldarbeit helfen, doch in seiner Freizeit spielt der Junge für sein Leben gerne Fußball. Als vielbewunderter 'Turbo von Makono' läuft er wie der Blitz und der Medizinmann prophezeit ihm eine große Karriere.
Doch zuerst kommt alles ganz anders: Eine junge französische Ärztin schenkt ihm einen kostbaren Lederfußball, mit dem Bando durch einen Fehlschuss ein Feuer auslöst. Der Missetäter ergreift mit seinem Ball die Flucht und landet nach manchem Abenteuer in der Großstadt, wo er in einer Werkstatt für wenig Geld Touristensouvenirs herstellt.
Mit seinem neuen Freund Bouba erklimmt er eines Tages das Dach des Fußballstadions und verfolgt gebannt das Geschehen. Als der Ball zufällig in seiner Nähe landet, setzt er seine Fußballkünste in Szene - hoch oben auf dem Dach, alle Augen auf ihn gerichtet.
Bando landet im Gefängnis, doch der schlaue Geschäftsmann Béchir, der das Talent des 'Turbo' erkannt hat, setzt sich für ihn ein und stellt Bando dem berühmten Trainer Karim vor, der eine Fußballschule leitet ...

BANDO UND DER GOLDENE FUSSBALL setzt sich von den Klischees ab, mit denen Afrika viel zu lange dargestellt wurde. Der Film verbindet realistische Dokumentation mit einer packenden Spielhandlung, die witzig, ohne Umschweife und Dritte-Welt-Sentimentalitäten von afrikanischem Alltag erzählt: Die Geschichte eines abenteuerlichen Kindertraums, der märchenhaft wahr wird.

"Die atmosphärisch dichte Inszenierung besticht durch farbenfrohe Bilder aus einer exotischen Lebenswelt, reichlich Situationskomik und fröhliche Musik." (Reinhard Kleber, KJK 58/ 94)

Pressezitate:
“Wir fanden, dass man viel von der Kultur des Landes mitbekommen hat und es eine spannende Geschichte ist. Außerdem haben die Darsteller gut gespielt und die Musik hat zum Film gepasst. Unabhängig vom Alter und davon, ob man Fußballfan ist oder nicht, war der Film toll.”
(Kinderjury des Berliner Filmfestivals)

“Die atmosphärisch dichte Inszenierung besticht durch farbenfrohe Bilder aus einer exotischen Lebenswelt, reichlich Situationskomik und fröhliche Musik. Mit Aboubacar Sidiki Soumah hat der Regisseur einen überzeugenden Darsteller für den quirligen Helden gefunden, der mit seinen Ballkünsten und seinem naiven Wagemut viele Identifikationsmöglichkeiten bietet.”
(Reinhard Kleber, KJK 58/1994)

„Bando verkörpert damit die Rolle des Wanderers zwischen zwei Welten, ein Stimmungsbild, das die Euphorie des unaufhaltsamen Aufstiegs des kleinen sympatischen Jungen bricht. Der Konflikt zwischen Karim und Béchir verdeutlicht, unabhängig vom Thema Fußball, ein Dilemma des schwarzen Kontinents. Wandern die Begabten ab, wird es Afrika kaum gelingen erfolgreich zu sein. Dass dieses Thema für Kinder im Kino transparent wird, ist einer der Verdienste dieses Films. Ohne Pathos, dafür aber mit viel Wärme und Humor wird für Kinder nachvollziehbar, welche dramatischen Entwicklungen sich zur Zeit in Afrika abspielen. Ganz nebenbei gewinnen unsere Kinder aber auch Einblicke in den afrikanischen Alltag, eine für sie zunächst gänzlich fremde Welt.“
(medien und erziehung 6/94)

"Ein zauberhafter Film, der nicht nur Fußball-Fans begeistern wird."
(TV Spielfilm 16/2000)

"Ein in schnellem Rhythmus ebenso unterhaltsam wie intelligent erzählter Kinderfilm, der ein eindrucksvolles Panorama afrikanischer Verhältnisse entfaltet. Er erzählt von der Faszination für den Fußball ebenso wie vom Ausverkauf eines Kontinents, der seinen Bewohnern keine angemessene Zukunft bieten kann."
Lexikon des internationalen Films 2000/2001 (CD-ROM)

 

Gefördert von

Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Stiftung Deutsche Jugendmarke e. V.