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Filme für Kinder und Jugendliche
BJF-Clubfilmothek

Little Miss Sunshine

USA, 2006
Regie: Jonathan Dayton, Valerie Faris
Drehbuch: Michael Arndt
Kamera: Tim Suhrstedt
Schnitt: Pamela Martin
Musik: Mychael Danna Devotchka
Darsteller*innen: Steve Carell, Toni Colette, Greg Kinnear, Alissa Anderegg, Abigal Breslin, Paul Dano, Alan Arkin u.a.
Produktion: Big Beach Films, third Gear Productions, Deep River Productions, Bona Fide Productions
BJF-Empfehlung: ab 10 Jahren, FSK: ab 6 freigegeben (wertvoll)
Länge: 99 Minuten
Spielfilm, Farbe


Die sieben Jahre alte Olive trägt eine Brille mit Gläsern so dick wie Flaschenböden. Ihren Babyspeck ist sie noch nicht wirklich los, und ihre langen, blond-braunen Haare werden von einem roten Stirnband daran gehindert, ihr in ihr eigentlich recht hübsches Gesicht zu fallen. Olive ist also eine ganz normale Siebenjährige, wäre da nicht ihre etwas verrückte Familie und Olives Wunsch, an einem Schönheitswettbewerb für Kinder teilzunehmen.

Olives größter Wunsch wird erfüllt, als sie dank eines Diätpillen-Vorfalls bei ihrer größten Konkurrentin doch noch zum Wettbewerb eingeladen wird. Vor Freude hüpft die Kleine herum und beginnt ihre Sachen zu packen, während sich der Rest der Familie vor größere Probleme gestellt sieht.

Geld für einen Flug hat der erfolglose Motivationsguru und Vater nicht, und die wahrheitsliebende Mutter will den 15 Jahre alten, nicht sprechenden, Nietzsche lesenden Sohn nicht mit ihrem heroinsüchtigen Lüstling von Schwiegervater alleine zu Hause lassen. Ganz zu schweigen davon, dass sich der schwule Proust-Kenner Onkel Frank im Schosse der Familie von seinem missglückten Selbstmordversuch erholen sollte.

Aber welcher liebende Vater kann schon dem innigsten Wunsch der Tochter widerstehen? Die zukünftige Schönheitskönigin, der bankrotte Vater, die gestresste Mutter, der pubertierende Junge, der alte Junkie und der Suizid gefährdete Onkel – sie alle zwängen sich in einen alten, rostigen VW Bus und machen sich auf den Weg nach Kalifornien, wo der Schönheitswettbewerb stattfinden wird. Dieser bunt zusammen gewürfelte Haufen, der in keinster Weise einer Bilderbuch-Familie entspricht, muss sich auf seinem Roadtrip to California etlichen kleineren und größeren Herausforderungen stellen und zum Schluss stellt sich heraus, dass Blut eben doch dicker ist als Wasser.

Auszeichnungen: Publikums Preis bei den Festivals in San Sebastian, Sydney und Tokyo. Bei den "Independent Spirit Awards" in den USA gewann er die Hauptpreise in vier Kategorien!

Pressezitate:
Pointierte Dialoge, gelungenes Timing sowie ein famoses Ensemble machen aus dieser durchaus ernsthaften Satire über Erfolgswahn und Schönheitsideale eine überaus gelungene Komödie der humanistischen Art. Die Ähnlichkeit des schwulen Onkels mit dem iranischen Präsidenten Ahmadinedschad mag Zufall sein. Die Ähnlichkeiten der jungen Miss-Mädchen mit kleinen Monstern hingegen ist volle Absicht: Schönheitsreplikanten der völlig unheimlichen Art. Nicht umsonst avancierte diese clevere Komödie in Sundance, Locarno und Deauville zum ganz großen Publikumsliebling – das dürfte sich in Programmkinos wohl wiederholen.
(Dieter Oßwald, www.programmkino.de)

 

Gefördert von

Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Stiftung Deutsche Jugendmarke e. V.