Das Leben ist schön
Originaltitel: La vita e bellaItalien, 1998
Regie: Roberto Benigni
Drehbuch: Vincenzo Cerami, Roberto Benigni
Kamera: Tonino Delli Colli
Musik: Nicola Piovani
Darsteller*innen: Roberto Benigni, Nicoletta Braschi, Giorgio Cantarani, Guistino Durano, Sergio Bustric
Produktion: Melampo Cinematografica
BJF-Empfehlung: ab 12 Jahren, FSK: ab 6 freigegeben (besonders wertvoll)
Länge: 124 Minuten
Spielfilm, Farbe
Italien 1939: Guido und sein Freund Ferruccio zieht es von der ländlichen Toskana nach Arezzo, wo Guido einen Buchladen eröffnen möchte. Auf der Reise begegnet Guido der jungen Lehrerin Dora, für die er mit Witz, Mut und List die Welt auf den Kopf stellt und die zu seiner großen Liebe wird. Wie in einem Märchen scheinen sich seine Wünsche zu erfüllen, als es ihm gelingt, seine Geliebte in letzter Minute vor ihrer Verlobung mit einem von den Faschisten protegierten Aufsteiger zu entführen.
Einige Jahre später, beide sind glücklich verheiratet und haben einen kleinen Sohn, Giosué, wird Guido zusammen mit seinem Sohn plötzlich in ein Konzentrationslager deportiert, weil sie Juden sind. Um bei ihrer Familie zu bleiben, schließt sich Dora dem Transport ins Lager an. Guido möchte seinen Sohn vor den schrecklichen Tatsachen in der "surrealen" und grausamen Welt der Zwangsarbeit und des Todes schützen und ihm das Überleben ermöglichen. Deshalb inszeniert Guido diese Wirklichkeit als ein Spiel und setzt seine ganze Kraft ein, um mit Komik und Fantasie gegen die Absurdität der Todesmaschinerie anzukommen ...
Auszeichnungen: Der Film wurde mit einem wahren Preisregen überschüttet, allein in Italien erhielt er neun Filmpreise. Cannes 1998: Großer Preis der Jury; Jerusalem Filmfestival 1998: Jewish Experience Award; Europäischer Filmpreis 1998: Felix für den Besten Film und für Roberto Benigni als Schauspieler des Jahres; Oscar 1999: Bester nicht-englischsprachiger Film, Bester Hauptdarsteller, Roberto Benigni.
Pressezitate:
"DAS LEBEN IST SCHÖN ist eine Fabel über die Kraft der Liebe sowie über die Möglichkeiten des Witzes in der Zeit tiefster Unmenschlichkeit."
(medien praktisch 1/99)
"Virtuos in der Verknüpfung von Komödie, Märchen und Tragödie entfaltet Roberto Benigni eine im europäischen Kino selten gewordene Form des Emotions- und Illusionskinos, die er zugleich inhaltlich und visuell reflektiert. Formal geschlossen und thematisch sensibel balanciert, wird La via è bella zu einem unbedingt empfehlenswerten Filmkunstwerk."
(multimedia)
"Die Stärke des Films liegt vor allem in seiner grandiosen schauspielerischen Leistung und seiner Sensibilität und sicheren Gratwanderung als Autor und Erfinder dieser surrealen Fabel, die doch der Wahrhaftigkeit des Themas so erschütternd nahe kommt. Man kann lachen und weinen wie im besten klassischen Kino. Und auch Märchen sind, bei aller Romantik, im Grunde grausam. Wie die Realität, die nicht immer die Fiktion übertrifft. Benigni fabuliert intelligent und kühn. Er gewinnt der Filmkunst einen neuen Umgang mit der Wahrheit der Emotionen ab."
(Blickpunkt: Film)
"Der Film weist eine große Idee auf, die auf Lubitsch zurückgeht: dass man sich manchmal, um Schreckliches zu überstehen, darüber lustig machen muss. Benignis Darstellung des Halbjuden Guido, der mit seinem vierjährigen Sohn Giosué in ein KZ gesteckt wird und dem Kleinen vormacht, das Ganze sei nur ein Spiel zwischen Insassen und Wachen, bei dem der Gewinner einen echten Panzer erhalte - diese Gratwanderung meistert Schauspieler Benigni schlafwandlerisch sicher zwischen Horror und Komik."
(Die Welt)
"Der als Loblied auf die Kraft der Fantasie und den menschlichen (Über-) Lebenswillen gedachte Film beginnt als beschwingte Romanze mit märchenhaften Untertönen und endet in einer bitter-absurden Tragödie, in der das Lachen zum schmerzhaften Reflex gefriert. Mit hoher Sensibilität und großer Ernsthaftigkeit in Szene gesetzt, bleibt der Versuch, mit dem Mittel des Tragisch-Komischen an den Holocaust zu erinnern, dennoch eine höchst ambivalente Angelegenheit."
(film-dienst 23/98)