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Filme für Kinder und Jugendliche
BJF-Clubfilmothek

Léolo

Kanada, Frankreich, 1992
Regie: Jean-Claude Lauzon
Drehbuch: Jean-Claude Lauzon
Kamera: Guy Dufaux
Musik: Richard Grégoire
Darsteller*innen: Maxime Collin, Ginette Reno, Julien Guiomar, Yves Montmarquette u.v.a.
Produktion: Les Productions du Verseau, Flach Film, Studio Canal Plus, National Filmboard of Canada
BJF-Empfehlung: ab 16 Jahren, FSK: ab 16 freigegeben
Länge: 107 Minuten
Spielfilm, Farbe


Der etwa 14-jährige Léolo lebt mit seiner Familie in einem heruntergekommenen Arbeiterviertel in Montreal. Zuhause sind alle – zumindest – ein wenig verrückt und der Junge erlebt eine geradezu "erdrückende“ Geborgenheit. Wenn die triste Realität in diesem "Friedhof der lebenden Toten“ unerträglich wird, flieht er in die Traumwelt seines Tagebuchs, träumt von Sizilien, erfindet eigene neue Welten, entdeckt Liebe und Sexualität ...

"Léolo ist ein Film, der Erinnerungen an die eigene Kindheit wachruft, an die Verletzungen durch die Familie, aber auch an die verbindenden Gemeinsamkeiten mit Eltern und Geschwistern, an die Einsamkeit inmitten des familiären Trubels, an die Ängste vor dem Schritt in die Pubertät. Jean-Claude Lauzon sieht die Welt aus der Perspektive des Kindes, mischt souverän Surrealismen und Alltäglichkeiten. Die visionäre Kraft seiner Bilder hypnotisiert, entführt in ein Universum verzehrender Farben und entfesselter Fantasie. Lauzon bricht rigoros mit den traditionellen Sehgewohnheiten und konventionellen Erzählweisen. Mit dieser drastischen Milieuschilderung arbeitet er auch seine eigene Vergangenheit auf, macht die erlittene soziale Ungerechtigkeit öffentlich, befreit sich mit einem emotionalen Kahlschlag von eigenen Aggressionen und tritt besorgten Pädagogen, die mit ihren Zukunftsplänen keine Gegenwart zulassen, vors Schienbein. – Léolo ist eine Hommage an die Welt der Träumer.“ (Margret Köhler, merz)

 

Gefördert von

Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Stiftung Deutsche Jugendmarke e. V.