Lili Marleen
Bundesrepublik Deutschland, 1980Regie: Rainer Werner Fassbinder
Drehbuch: Manfred Purzer, Rainer Werner Fassbinder, nach der Autobiografie "Der Himmel hat viele Farben" von Lale Andersen
Kamera: Xaver Schwarzenberger
Musik: Peer Raben
Darsteller*innen: Hanna Schygulla, Giancarlo Giannini, Mel Ferrer, Hark Bohm
Produktion: Luggi Waldleitner, Roxy, CIP, Rialto
BJF-Empfehlung: ab 14 Jahren, FSK: ab 12 freigegeben (besonders wertvoll)
Länge: 120 Minuten
Spielfilm, Farbe
Zürich 1938: Die Liebe zwischen Wilkie, einer deutschen Barsängerin, und Robert Mendelsson, der aus einer reichen, jüdischen Familie stammt, steht von Anfang an unter einem schlechten Stern: Die Verfolgung der Juden in Nazideutschland nimmt immer größere Ausmaße an. Der Zweite Weltkrieg wirft seine Schatten voraus. Roberts Vater, Leiter einer jüdischen Fluchthilfeorganisation, ist gegen die Beziehung seines Sohnes zu Wilkie. Durch einen Trick gelingt es ihm, dass die Sängerin nach Deutschland abgeschoben wird. Ihre Verbindung scheint völlig abzureißen. Doch Wilkie hat Glück. Ihr Lied von der "Lili Marleen" wird im Radio gesendet und hat riesigen Erfolg. Über Nacht wird sie zum Star und damit zu einem Teil der Propaganda-Maschine der Nazis. Trotzdem reißt ihre Liebe zu Robert nicht ab.
Pressezitate:
"Fassbinder wollte das große Melodram und so hat er die eher ereignisarmen Lebenserinnerungen der Lale Andersen in ein Spektakel verwandelt, in dem es von Tätern und Missetätern, Helden und Feiglingen nur so wimmelt. Am Ende heiratet Mendelsson eine Jüdin, eine Frau seines Glaubens, wird ein gefeierter Dirigent und Lili Marleen läuft ins Nirgendwo. Ein trauriger Schluss in traurigen Zeiten, aber wie heißt es als Motto in Lale Andersens 'Der Himmel hat viele Farben': 'Die Leidenschaft ist stets zwei Schritte schneller als die Vernunft.’”
(Michael Schwarze, FAZ)