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Filme für Kinder und Jugendliche
BJF-Clubfilmothek

Die Liebenden von Pont-Neuf

Originaltitel: Les Amants du Pont Neuf
Frankreich, 1991
Regie: Leos Carax
Drehbuch: Leos Carax
Kamera: Jean-Yves Escoffier
Musik: Les Rita Mitsouko, David Bowie, Iggy Pop, Arvo Pärt
Darsteller*innen: Juliette Binoche, Denis Lavant, Klaus-Michael Grüber
Produktion: Gaumont
BJF-Empfehlung: ab 16 Jahren, FSK: ab 12 freigegeben
Länge: 125 Minuten
Spielfilm, Farbe


Er ist arm, sie ist krank. Ihre Liebesgeschichte spielt bei den Clochards unter den Brücken von Paris. Michèle malt wie besessen, um möglichst viel auf Papier einzufangen, bevor sie ganz erblindet. Alex ist Feuerschlucker und verliebt sich in Michèle auf der Pont-Neuf, wo beide ein Refugium gefunden haben. Bei einem gigantischen Feuerwerk über Paris betrinken sie sich mit Liebe und mit schlechtem Wein und erleben eine kompromisslose, absolute Leidenschaft. Zwischen Traum und Wirklichkeit scheinen Michèle und Alex füreinander bestimmt. Sie halten sich fest in heftigen Umarmungen, sind sich gegenseitig Bedrohung und Erlösung. Rausch und Wahn der 'amour fou' erleben sie, während am Himmel die Feuerwerkskörper der 200-Jahr-Feier der Französischen Revolution explodieren.

"So heftig und eruptiv, so extrem und radikal und dann wieder so zerbrechlich und vorsichtig, wie sich die Begegnung von Alex und Michèle gestaltet, so ist auch der Film in seiner Erzählweise. Carax konstruiert Bilder von aufwühlender physischer Direktheit, zeigt die hermetische Welt der beiden Liebenden als Abbild einer an sich selbst kranken Zivilisation: für die Liebe zweier Menschen scheint es in dieser verrotteten und verkommenen Welt kaum noch Hoffnung auf eine Zukunft zu geben." (Horst Peter Koll, film-dienst 13/ 92)

"Der Film ist ein Meisterwerk voll fiebriger Poesie, ekstatisches Kino, der schönste Film dieses Sommers." (Karlheinz Oplustil, epd Film 7/ 92)

Auszeichnungen: Felix 1992, Beste Darstellerin: Juliette Binoche, Beste Kamera: jean-Yves Escoffier, Bester Schnitt: Nelly Quettier

Pressezitate:
„Schonungslos, aber nie pitoresk hat Léos Carax die Welt der Clochards in Szene gesetzt - und ein Meisterwerk geschaffen, das seinesgleichen sucht.“
(TV Spielfilm)

„Die Liebenden von Pont-Neuf von Léos Carax ist die mitreißende Studie einer extremen Beziehung, die der Brutalität des Alltags immer wieder eine atemberaubende Bilderwelt entgegensetzt.“
(ZDF Monatsjournal)

„Es fängt an wie eine Reportage, über die Nacht der ‚Clodos‘, der Clochards und Penner, dann dringt die Fiktion ein: ein Nichts von Geschichte, zwischen den Liebenden von Pont-Neuf, Alex dem Vagabunden und seiner ‚Lady Laide‘ Michèle. Der Film von Léos Carax gleicht einer Baustelle, er türmt alle möglichen Zitate aufeinander, vermengt die Genres, mit einer Faszination all dem gegenüber, was weh tut: dem Leben.“
(Libération)

„Ein großer trunkener Film, der schwankt wie die Kamera, die sich seiltänzerisch oder ganz exakt bewegt, ein Film zwischen einem Wachtraum und dem Zirkumflex der schnellen Verfolgungen, die ihn elektrisieren und krönen. Die Welt von Carax ist ‚am Rande der Atemlosigkeit‘, lyrisch und verzweifelt, herrlich und klar...“
(Camille Taboulay, Cahier du Cinéma)

„Die Liebenden, endlich. Paris im Kinorausch.“
(Barbara von Ihering, Die Zeit)

 

Gefördert von

Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Stiftung Deutsche Jugendmarke e. V.