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Filme für Kinder und Jugendliche
BJF-Clubfilmothek

Tsotsi

Südafrika, 2005
Regie: Gavin Hood
Drehbuch: Gavin Hood, nach dem gleichnamigen Roman von Athol Fugard
Kamera: Lance Gewer
Schnitt: Megan Gill
Musik: Vusi Mahlasela
Darsteller*innen: Presley Chweneyagae, Terry Pheto, Kenneth Nkosi, Mothusi Magano, Zenzo Ngqobe
Produktion: Tsotsi Films
BJF-Empfehlung: ab 14 Jahren, FSK: ab 12 freigegeben (besonders wertvoll)
Länge: 90 Minuten
Spielfilm, Farbe

Bemerkung: ab 15.05.2008

Die Slums der südafrikanischen Stadt Johannesburg sind das Zuhause von Tsotsi. Das Leben auf der Strasse hat Tsotsi abgestumpft, nur Instinkt und Impuls leiten ihn. Mit dem Recht des Stärkeren hat er gelernt sich durchzusetzen. Längst hat er seine Vergangenheit und selbst seinen richtigen Namen vergessen. "Tsotsi" bedeutet im Strassenslang des Ghettos einfach "Schläger" oder "Gangster".

Tagtäglich ziehen er und seine Gang für ihre Raubzüge in die grosse Metropole, wo sie betuchte Metropassagiere ausnehmen, in Luxusvillas einsteigen oder Autos klauen. Eines Nachts lässt sich die Gang vollaufen. Der betrunkene Boston setzt dabei Tsotsi unter Druck etwas aus seiner Vergangenheit zu enthüllen, sei es auch nur seinen Namen. Dies weckt bei Tsotsi lang unterdrückte, schmerzliche Erinnerungen unals Boston immer weiter bohrt, dreht er durch und gibt ihm heftig aufs Auge. Tsotsi läuft blindlings davon und versucht den schmerzhaften Erinnerungen an seine Kindheit zu entkommen.

Als er zu Laufen aufhört, hat Tsotsi die Slums weit hinter sich zurückgelassen und befindet sich mitten in einem noblen Villenquartier. Dort beobachtet er eine Frau, die das elektrische Garagentor nicht aufkriegen kann. Und da ja bekanntlich Gelegenheit Diebe macht, zieht Tsotsi seine Knarre und klaut kurzerhand den schicken BMW. Als er jedoch davonbraust, stellt er mit Schrecken fest, dass auf dem Rücksitz ein dreimonatiges Kind liegt. Er verliert die Kontrolle über den Wagen und baut einen Totalschaden. Schnell rafft Tsotsi alles Wertvolle zusammen und will sich aus dem Staube machen, doch da fängt das Baby zu schreien an und ein unbekanntes Gefühl hält den Gangster ab, das Kind alleine zurückzulassen. Er packt schließlich das Baby in eine Einkaufstüte und flieht zu Fuss.

Tsotsi erzählt niemandem etwas von seinem "Vaterwerden", und er glaubt, sich alleine um das Baby kümmern zu können. Doch schon bald muss er feststellen, dass Zeitungspapier keine Pampers ersetzen und Kleinkinder noch kein Brot essen. Tsotsi ist total überfordert und zwingt darauf die junge Mutter Miriam sich um das Baby zu kümmern. Zaghaft beginnt sich zwischen den beiden eine Beziehung aufzubauen und Tsotsi sieht sich gezwungen, sich seiner Vergangenheit und seinem gewalttätigen Wesen zu stellen.

Auszeichnungen: Oscar 2006: Bester fremdsprachiger Film • British Academy of Film Awards 2006: Bester fremdsprachiger Film • Edinburgh Film Festival: Bester Film • Toronto Film Festival: Publikumspreis • American Film Institute Film Festival: Publikumspreis ...

Pressezitate:
Ein mitreißender Film, der sich bei aller Ausweglosigkeit nicht scheut, ein bisschen Hoffnung durchschimmern zu lassen. Dafür gab es in diesem jahr verdientermaßen den Oscar für den besten ausländischen Film.
(Der Spiegel)

Packend und bewegend.
(KulturSPIEGEL)

Ein oscar-prämiertes Meisterwerk aus Südafrika... großartig gemachtes, aufwühlendes Kino... Intensiv, ernsthaft und authentisch - ein Gangsterdrama aus den Townships Südafrika, das ganz ohne falsche Sentimentalität Hoffnung beschwört.
(Cinema)

"Dieser Psychothriller ist eine biblische Parabel, eine Erlösungsgeschichte aus dem neuen Südarika... Es ist die Kraft, die Südafrika, das Land des Rassenwahns, jenseits aller Barbarei hervorgebracht hat: die Kraft der Versöhnung.
(Die Zeit)

Der mehrfach preisgekrönte und mit dem Oscar für den besten fremdsprachigen Film ausgezeichnete Film zieht den Zuschauer von Beginn weg in seinen Bann. Tsotsi ist die Geschichte eines blutjungen Gangsters, den man für seine Taten eigentlich hassen möchte, für welchen man/frau am Ende aber Tränen vergiesst. Spannungsgeladen und voller Adrenalin schildert der Film Tsotsis Welt voller Gewalt in den Slums, die durch das plötzliche Verantwortlichkeitsgefühl für das Baby jäh aus den Fugen gerät.
(www.outnow.ch)

 

Gefördert von

Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Stiftung Deutsche Jugendmarke e. V.