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Filme für Kinder und Jugendliche
BJF-Clubfilmothek

Trainspotting – Neue Helden

Originaltitel: Trainspotting
Großbritannien, 1995
Regie: Danny Boyle
Drehbuch: John Hodge, nach dem Roman von Irvine Welsh
Kamera: Brian Tufano
Musik: Britpop, Damon Albarn, Iggy Pop, Brian Eno, Blur, Elastica, Lou Reed
Darsteller*innen: Ewan McGregor, Ewen Bremner, Jonny Lee Miller, Kevin McKidd, Robert Carlyle
Produktion: Figment, The Noel Gay Motion Picture Company, Channel Four
BJF-Empfehlung: ab 16 Jahren, FSK: ab 16 freigegeben (besonders wertvoll)
Länge: 93 Minuten
Spielfilm, Farbe


Die Lebensphilosophie der No-Future-Generation als furioses Kinospektakel: Mark Renton, aus dessen Perspektive die Geschichte erzählt wird, liebt die Droge über alles. Er lässt sich keinen Zug, keinen Schluck und keinen Schuss entgehen. Renton ist ganz unten angekommen und meistens ist er high. Irgendwann wird er vielleicht einmal ohne die Droge auskommen, denkt er. Mitreisende auf Brentons Trip sind seine 'Freunde' Spud, ein naiver Drogensüchtiger, Sick Boy, dessen wahre Sucht sich eigentlich nur auf James Bond und Sean Connery bezieht, Tommy, ein Frischluftfanatiker, der später aus Liebeskummer zur Droge greift und daran zu Grunde geht und Begbie, ein Psychopath und Säufer, der keiner Schlägerei aus dem Weg geht. Diese Truppe rast durch Delirien und surreale Schattenwelten; nur Renton gelingt es am Ende, sich auf Kosten seiner Freunde aus dem Sumpf zu ziehen.

"Das (Kult-)Buch von Irvine Welsh provoziert, weil es Drogenabhängige mit einem Sinn für Humor zeigt. In unserer Gesellschaft betrachtet man sie meistens als Abfall, als Schmutz, den man wegfegen muss. Wir zeigen sie als menschliche Wesen, die nicht nur nach Drogen, sondern auch nach Leben süchtig sind, die lustvoll dem Tod entgegenschlittern. Das weckt Irritationen, denn dieses Bild passt nicht in unsere Vorstellungen. Wir zeigen das Leben von Junkies aber nicht nur als Vergnügen, sondern in seiner ganzen Widersprüchlichkeit und Komplexität." (Drehbuchautor John Hodge)

Pressezitate:
"TRAINSPOTTING trifft den Nerv, ist ein kleiner, dreckiger Film: radikal, subversiv, unverkrampft. Man muss ihn nicht mögen, aber man kann auch nicht an ihm vorbeigehen. Gerade die Kontroversen, die er auslöst, sind wichtig."
(Margret Köhler, KJK 68/ 96)

"Unter Einsatz verschiedenster formaler Mittel erzeugt der Regisseur überaus geschickt einen stakkatoartigen Rhythmus, der sich zu einem mitreißenden, formal brillanten visuellen Feuerwerk verdichtet (siehe Filmclip). Ansätze zur Vertiefung des Stoffes in Richtung Reflexion über Zeit und Zufall sind durchaus verhanden, werden aber nicht weitergedacht, da die Geschichte in ihren Dimensionen eng begrenzt und nur wenig übertragbar ist."
(Lexikon des internationalen Films)

 

Gefördert von

Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Stiftung Deutsche Jugendmarke e. V.