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Filme für Kinder und Jugendliche
BJF-Clubfilmothek

Precious – Das Leben ist kostbar

Originaltitel: Precious
USA, 2009
Regie: Lee Daniels
Drehbuch: Geoffrey Fletcher nach dem Roman "Push" von Sapphire
Kamera: Andew Dunn
Schnitt: Jeo Klotz
Musik: Lynn Fainchtein
Darsteller*innen: Gabourey Sidibe, Mo’nique, Paula Patton, Mariah Carey, Sherri Shepherd, Lenny Kravitz, Susan L. Taylor u.a.
Produktion: Lee Daniels Entertainment, Smokewood Entertainment
BJF-Empfehlung: ab 14 Jahren, FSK: ab 12 freigegeben
Länge: 109 Minuten
Spielfilm, Farbe


PRECIOUS ist die Geschichte einer Befreiung. Der Film spielt in Harlem, New York im Jahr 1987. Hauptperson ist die 16jährige übergewichtige Afroamerikanerin Claireece Precious Jones, genannt Precious. Precious kommt aus unterprivilegierten Verhältnissen. Die Familie lebt von Sozialhilfe, die Mutter Mary ist gewalttätig, beide Eltern missbrauchen die Tochter. Precious bekommt bereits zum zweiten Mal ein Kind vom eigenen Vater. Sie muss sich daheim um den gesamten Haushalt kümmern und hat nie richtig lesen und schreiben gelernt. Das erste Kind ist mit Down-Syndrom zur Welt gekommen und lebt bei der Großmutter. Precious schweigt viel, denkt sich ihren Teil und wehrt sich wenn nötig mit Gewalt gegen die Bullies in der Schule.

Sie fantasiert sich in eine Glamourwelt, in der sie attraktiv, erfolgreich und vor allem sichtbar ist. Als herauskommt, dass Precious schwanger ist, fliegt sie von der Schule.Die Direktorin meldet sie an der alternativen Schule „Each One Teach One“ an, wo Precious in die Anfängerklasse zu Ms. Rain geschickt wird. Hier, unter Frauen, die aus ähnlichen Verhältnissen kommen und ähnliche Geschichten zu erzählen haben, erlebt sie zum ersten Mal eine angstfreie Atmosphäre.

Sie erfährt Solidarität und Freundschaft und lernt mit wachsender Begeisterung lesen und schreiben. Täglich schreiben die Mädchen in ihr „Journal“ und Ms. Rain schreibt zuru?ck. Zunächst stellt jeder Buchstabe eine Herausforderung fu?r Precious dar, doch dann entdeckt sie das Schreiben als Weg, ihre Stimme zu finden, gesehen und gehört zu werden. Sie schöpft Hoffnung. Die Geburt von Precious‘ zweitem Kind schildert der Film als glu?ckliche Zeit. Precious ist in einem hellen, freundlichen Krankenhauszimmer untergebracht. Sie wird liebevoll umsorgt, bekommt Post und Besuch und findet einen weiteren Freund in Pfleger John. Aber ihre Probleme sind bei weitem nicht vorbei.

Als sie sich gegen eine Adoption entscheidet und mit ihrem Sohn zur Mutter zuru?ckkehrt, wird Mary handgreiflich. Precious flieht, findet zunächst einen Unterschlupf bei Ms. Rain und deren Partnerin und schließlich einen Platz in einem „Halfway House“. Wenig später erfährt sie, dass ihr Vater an AIDS gestorben ist und sie selbst HIV-positiv ist, ihre Kinder jedoch nicht. Trotz der Ru?ckschläge kämpft Precious weiter. Sie geht zur Schule, ku?mmert sich um ihre Kinder und besucht eine Gesprächsgruppe fu?r Inzest-Überlebende. Die letzte Szene des Films stellt ein erschu?tterndes Gespräch auf dem Sozialamt dar. Precious‘ Sozialhelferin Ms. Weiss konfrontiert die Mutter mit den Missbrauchsvorwu?rfen. Diese bestreitet nichtssondern bricht zusammen und erzählt schließlich, dass der Missbrauch begann, als Precious drei Jahre alt war. Sie hat nichts dagegen unternommen und sie macht Precious im Grunde immer noch verantwortlich dafu?r, ihr den Mann abspenstig gemacht zu haben. Precious nimmt ihre Kinder und geht. Das letzte Bild zeigt, wie sie zielstrebig und aufrecht mit ihren beiden Kindern durch die Straßen New Yorks geht.

Auszeichnungen: Oscar 2010: Bestes Drehbuch, beste Nebendarstellerin. Golden Globe 2010: Beste Nebendarstellerin sowie zahlreiche weitere Preise

 

Gefördert von

Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Stiftung Deutsche Jugendmarke e. V.