Pelle, der Eroberer
Originaltitel: Pelle EroberenDänemark, Schweden, 1986/87
Regie: Bille August
Drehbuch: Bille August, Per Olov Enquist, Bjarne Reuter, nach dem Roman von Martin Andersen Nexö
Kamera: Jörgen Persson, Rolf Lindstrom
Musik: Stefan Nilsson
Darsteller*innen: Max von Sydow, Pelle Hvenegaard, Erik Paske, Axel Strobye, Astrid Villaume, Bjorn Granath
Produktion: Per Holst Filmproduktion ApS/Svensk Filmindustri/Svenska Filminstitutet/SID/The Danish Filminstitute
BJF-Empfehlung: ab 12 Jahren, FSK: ab 12 freigegeben (besonders wertvoll)
Länge: 157 Minuten
Spielfilm, Farbe
"Wenn Du es wirklich willst, kannst Du die Welt erobern." Diesen Satz sagt der über 50jährige Lasse seinem neunjährigen Sohn auf dem Dreimaster-Schiff, das Ende des 19. Jahrhunderts von Schweden nach Dänemark fährt - in eine bessere Zukunft, wie die beiden glauben. Nachdem Pelles Mutter gestorben ist und die Not in Schweden unerträglich schien, erscheint den beiden Dänemark als das gelobte Land, in dem man Arbeit finden und reich werden kann.
Doch die Realität sieht anders aus: Fast wie auf einem Sklavenmarkt müssen sich die schwedischen Emigranten verhökern lassen. Pelles Vater erhält nur eine Hilfsarbeit als Kuhhirte auf dem Gut der Kongstrups. Er ist zu alt, seine Kraft verschlissen. In einem alten Kämmerchen neben dem Stall hausen Vater und Sohn, vom Aufseher drangsaliert und gedemütigt, von den Dänen als minderwertig und lächerlich angesehen. Der Gutsherr herrscht wie ein feudaler Despot.
Im Wechsel der Jahreszeiten macht Pelle immer neue Erfahrungen, erlebt den Tod in der Eiseskälte, den Frühling mit seinem Erwachen, neue Hoffnung. Der Junge entwickelt sich nicht nur physisch, sondern auch in seiner Intelligenz und seiner Psyche. Pelle beobachtet genau, was um ihn herum passiert und er begreift nach und nach die Zusammenhänge von Macht und Ausbeutung, der er zu entrinnen sucht. Pelle will nach Amerika, um dort endlich ein menschenwürdiges Leben in Freiheit führen zu können. Selbst als der Gutsbesitzer ihn durch eine neue und besser bezahlte Aufgabe zu halten versucht, lehnt er ab. Seine Sehnsucht nach Gerechtigkeit treibt ihn weg von der Enge des Gutshofes. Er nimmt Abschied von seinem Vater und macht sich auf den Weg, um die Welt zu erobern. (nach: Kinder- und Jugendfilm-Korrespondenz)
"Episch breite ... gesellschaftskritische Zeichnung der zeitgenössischen dänischen Gesellschaft. Der Film beeindruckt durch menschlich dicht gezeichnete, hervorragend gespielte Hauptfiguren und seine unpolemische Ehrlichkeit." (Lexikon des Int. Films)