Gattaca
USA, 1997Regie: Andrew Niccol
Drehbuch: Andrew Niccol
Kamera: Slawomir Idziak
Musik: Michael Nyman
Darsteller*innen: Ethan Hawke, Uma Thurman, Gore Vidal, Alan Arkin, Loren Dean
Produktion: Jersey Films, für Columbia Pictures
BJF-Empfehlung: ab 14 Jahren, FSK: ab 12 freigegeben
Länge: 106 Minuten
Spielfilm, Farbe
Schon als Junge muss der noch auf natürliche Weise gezeugte Vincent entdecken, dass er sich stark von seinem jüngeren Bruder Anton unterscheidet. Anton besitzt als Retorten-Baby die perfekten Gene und scheint zum Erfolg verurteilt. Vincent dagegen ist schwach, kränkelt, trägt eine Brille und erntet von seinen Eltern nur Fürsorge und Mitleid.
Bei einem Wettschwimmen der Brüder geschieht das Unfassbare: Vincent rettet Anton vor dem Ertrinken und mag nach diesem Schlüsselerlebnis auch seine scheinbar festgelegte Zukunft als "Invalider" nicht mehr akzeptieren. Er möchte Raumfahrer werden und zum Titan, dem 14. Mond des Saturn reisen. Für diesen Traum riskiert er alles. Mit Hilfe eines DNA-Maklers verschafft er sich eine falsche Identität. Jerome, der nach einem Unfall an den Rollstuhl gefesselt ist, kann seinen aufwändigen Lebensstil nicht mehr finanzieren und verkauft deshalb seine perfekt ausgestattete genetische Identität an Vincent. In einem Gesellschaftssystem, das die Identität eines Menschen jederzeit aus einem Blutstropfen oder einer einzigen Hautschuppe ermitteln kann und darf, fällt der Rollentausch nicht leicht. Vincent gelingt es dennoch, unter vollem körperlichen Einsatz und ausgestattet mit Proben der Körperflüssigkeiten von Jerome, das System zu überlisten und eine Ausbildung als Raumfahrer zu absolvieren. Als er kurz vor der Erfüllung seines Traumes steht, wird der Direktor der Weltraumagentur ermordet. Auf der Suche nach einem Verdächtigen findet die Polizei eine "echte" Augenwimper von Vincent ...
"Der Regisseur wirft Fragen nach Ethik und Moral der neuen Gentechnologie auf, ohne die Forschung undifferenziert zu verdammen ... Der Film macht aus dem Traum von der Beherrschung der Welt durch den Homo Sapiens einen Albtraum. Dennoch gibt es so etwas wie Hoffnung. Denn anhand seiner Hauptfigur beweist Niccol, dass menschlicher Geist und Wille sowie individuelle Kreativität sich gegen von oben verordnete Konformität durchsetzen können, dass in der so genannten 'Schwäche' der Menschen auch ihre Stärke liegt." (Margret Köhler, Kinofenster 7/98)
"Ein elegisch erzählter Science-Fiction-Thriller als anklagende Parabel über die Menschlichkeit zerstörende Gen-Manipulation. In verstörend schönen Bildern spannend erzählt, konzentriert sich der Film ganz auf die zutiefst menschliche Botschaft und die ausdrucksstarken Charaktere." (film-dienst 14/98)
Pressezitate:
"GATTACA ist ein Science Fiction-Thriller, der zeigt, wie unser Leben einmal aussehen könnte, wenn wir alle Möglichkeiten, die uns die Wissenschaft bietet und die wir gegenwärtig noch dabei sind zu entdecken, voll ausschöpfen. Die Gentechnik macht die Menschen in Gattaca schöner, intelligenter und begehrenswerter. Aber welchen Preis müssen sie dafür bezahlen?"
(Katalog: Filmkontor Medien)