Dschungelburger – Hackfleischordnung international
Bundesrepublik Deutschland, 1985Regie: Peter Heller
Drehbuch: Peter Heller, Siegfried Prater, Mercedes Ramirez
Kamera: Otmar Schmid u.a.
Musik: Dario Dominques
Produktion: Filmkraft Peter Heller GmbH
BJF-Empfehlung: ab 12 Jahren, FSK: ab 12 freigegeben
Länge: 58 Minuten
Dokumentarfilm, Farbe
Was hat ein Hamburger mit den Urwäldern in Costa Rica zu tun? US-amerikanische Bulettenkonzerne bewirten täglich weltweit mehr als 25 Millionen Menschen mit ihren gefrosteten Hackfleichplätzchen. Die Expansion der Fast-Food-Multis geht weiter: Auch die Länder der Dritten Welt sollen endlich vom Manna der Industriekultur kosten. Die Menschen dort sind gleich zweifach Opfer des internationalen Hackfleischgeschäfts: Als Kunden werden sie in den Rhythmus der industrialisierten Eßkultur gezwungen, als Rohstofflieferanten roden sie ihre Wälder, um Weideflächen zu schaffen für Rinder, deren Fleisch kleingehackt und gut durchgebraten in den Abfütterungsstationen von McDonalds, Burger-King oder Wendy's über die Verkaufstheken wandert. Allein in Costa Rica werden der Rinderzucht jährlich 70.000 Hektar Urwald geopfert. Die ökologischen Folgen für die Region sind unabsehbar: In der 70er Jahren gingen für jedes exportierte Kilo Rindfleisch zweieinhalb Tonnen fruchtbare Erde verloren.
Peter Hellers Film betreibt Spurensicherung. Er verfolgt den Weg der runden brauen Hackfleischplätzchen von den Rinderherden in den abgeholzten Urwaldregionen Mittelamerikas durch die vollautomatisierten Schlachtfabriken, in denen das Vieh in kürzester Zeit zu Kleinfleisch verarbeitet wird, und schafft es schließlich, in die Chefetagen von Burger-King und McDonalds vorzudringen. Am Fallbeispiel Costa Rica zeigt Heller Stationen des Teufelskreises auf, der am Ende zur Vernichtung des Urwalds, der Landwirtschaft und der Arbeitsplätze führt.