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Filme für Kinder und Jugendliche
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BJF-Clubfilmothek

Dügün – Die Heirat

Deutschland, 1990/ 91
Regie: Ismet Elçi
Drehbuch: Ismet Elçi
Kamera: Martin Gressmann
Musik: Nizamettin Ariç
Darsteller*innen: Oguz Tunç, Asli Altan, Halil Ergun, Gülsen Tuncer
Produktion: Wolfgang Krenz Filmprod.
BJF-Empfehlung: ab 14 Jahren, FSK: ab 6 freigegeben (wertvoll)
Länge: 90 Minuten
Spielfilm, Farbe


Unter dem Vorwand, seine Mutter liege im Sterben, wird der in Berlin verwurzelte Metin von seinem Vater in das ostanatolische (kurdische) Heimatdorf gelockt, um dort mit einer einheimischen Frau verheiratet zu werden, die er nicht kennt. Weder der Vater, noch die Brauteltern oder die dörfliche Gemeinschaft zeigen Verständnis, dass Metin in Berlin bereits mit einer Frau verlobt ist, die er wirklich liebt. Gegen seinen ausdrücklichen Willen findet die Hochzeit trotzdem statt - aber auch eine Beerdigung ...

Der Film des kurdischen Autorenfilmers Ismet Elçi ist stark autobiografisch gefärbt. Elçi wuchs in einem kleinen Dorf der Osttürkei in der Auseinandersetzung mit einem strenggläubigen moslemischen Vater auf, der zwei Frauen hatte, die ihm 19 Kinder gebaren. Seit seinem 15. Lebensjahr lebt Elçi in Berlin.

Pressezitate:
"DIE HEIRAT zeigt, dass zu Inhumanität erstarrte gesellschaftliche Normen, die nur mehr durch physische und psychische Gewaltanwendung aufrechtzuerhalten sind und rundum Opfer produzieren, ihre Legitimation verloren haben, auch wenn sie sich auf die Autorität jahrhundertelanger Geltung stützen können. Dann sind auch Schuldige für das daraus resultierende menschliche Unglück namhaft zu machen: alle diejenigen, die diese Traditionen um ihrer selbst willen verteidigen, den sich wandelnden gesellschaftlichen Verhältnissen zum Trotz."
(Raimund Gerz, epd Film 1/ 93)

"Dramaturgisch dichter, mit wortkarger Bildsprache inszenierter Film ..."
(Lexikon des Internationalen Films)

"Der bedrückende türkische Film handelt von einer Heirat, die nicht stattfindet (...) ein Film, der die Diskrepanz zweier völlig verschiedener Welten verdeutlicht.”
(Generalanzeiger Bonn)

"Bei aller Kritik an fundamentalistischen Verkrustungen will der Film die islamische Welt nicht pauschal verdammen, sondern auch Verständnis schaffen für das Verhalten des Vaters und seine Kultur."
(epd Film 1/93)

 

Gefördert vom:

Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend

Im Rahmen des:

Kinder- und Jugendplan des Bundes

Weitere Förderer:

Logo: Stiftung Deutsche Jugendmarke e.V.