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Filme für Kinder und Jugendliche
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BJF-Clubfilmothek

Der Drache Daniel

DDR, 1989
Regie: Hans Kratzert
Drehbuch: Katrin Lange
Kamera: Eberhard Borkmann
Musik: Reinhard Lakomy
Darsteller*innen: Jens Sander, Gunnar Helm, Kathrin Waligura, Jörg Schüttauf, Gert-Hartmut Schreier
Produktion: DEFA Studio Babelsberg, Gruppe 'Berlin'
BJF-Empfehlung: ab 6 Jahren, FSK: ab 6 freigegeben
Länge: 80 Minuten
Spielfilm, Farbe


Für den achtjährigen Daniel, einziger Sohn eines allein erziehenden Arztes, beginnt eine Kette sich überschlagender Ereignisse bei einem Klassenausflug mit seiner jungen Lehrerin, Fräulein Sommerfeld. Bei ihrer Wanderung entdecken die Kinder eine Höhle, die vor allem Daniels lebhafte Fantasie anregt: Ob es wohl lebende Drachen gibt? Fräulein Sommerfeld, ganz aufgeklärte Pädagogin, verneint natürlich diese Frage.
Kurz vor den großen Ferien erklärt Fräulein Sommerfeld ihrer Klasse, dass sie nach den Ferien nicht wiederkommt, weil sie heiraten wird. Diese Mitteilung macht Daniel traurig und wütend, denn er liebt seine Lehrerin fast wie eine eigene Mutter.
Auf dem Heimweg kommt Daniel bei der Werkstatt von Meister Mandelkow, einem etwas schrulligen alten Bastler und Sammler, vorbei. Weil Daniel immer noch sauer ist, stibitzt er vom Fensterbrett des Meisters ein kleines Horn. Daniel bläst darauf und stellt fest, dass das Zauberhorn Wünsche erfüllen kann. Das bringt ihn auf eine Idee: Er wünscht sich, ein Drache zu sein, um Fräulein Sommerfeld entführen zu können. Gewünscht - getan: Daniel wird zum Drachen, er kann Rauch und Feuer speien und fliegen.
Schwupp, schwebt er über die Stadt, findet Fräulein Sommerfeld und fliegt mit ihr in die abgelegene Waldhöhle, um dort mit ihr sieben mal sieben Jahre zu leben - sehr zum Entsetzen ihres Verlobten. Als er Fräulein Sommerfeld vorführt, wie er Feuer spucken kann, verbrennt er sein Wunderhorn und nun ist guter Rat teuer. Wie soll aus dem Drachen jemals wieder Daniel Kunze werden? (nach: FWU-Begleitkarte)

"Wunderbar hält der Film die Balance zwischen Humor, kleinen Alltagsproblemen und fantastischen Elementen. Nirgends wird er aufdringlich pädagogisch oder gar angstmachend dramatisch. Und so ganz nebenbei führt er den jungen Zuschauern eine Reihe von hübschen Filmtricks vor. Da die meisten von ihnen, zumindest für den erwachsenen Zuschauer, durchschaubar sind, kann man seinen Sprösslingen hinterher die Machart erklären. Auch so gesehen ist DER DRACHE DANIEL ein idealer Familienfilm." (Rolf-Rüdiger Hamacher, film-dienst 8/ 91)

Pressezitate:
"Es war einmal”, so fangen die meisten Märchen an, das heißt: Sie spielen in einer vergangenen Zeit, und niemand weiß genau, wann. Der Drache Daniel dagegen spielt in der Gegenwart; er ist eine moderne filmische Märchenadaption. Nahtlos greifen in der Dramaturgie des Films realistische und märchenhafte Elemente ineinander.”
(FWU-Begleitkarte 7/91)

"Der Drache Daniel ist eine äußerst vergnügliche, märchenhafte Komödie. Zugleich stecken in dieser Geschichte einer turbulenten Verwandlung aber auch sehr wichtige Themen: Wie ist es für ein Kind, sich selbst überlassen zu sein, weil die Eltern keine Zeit haben? Welche Bedeutung kommt dann anderen Bezugspersonen zu? Wie wird die Erfahrung einer tiefen Enttäuschng verarbeitet, wozu kann grenzenloser Zorn führen?..."
(aus: Alltagsgeschichten mit DEFA-Kinderfilmen)

 

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