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Filme für Kinder und Jugendliche
BJF-Clubfilmothek

Heimat, süße Heimat (Mein kleines Dorf)

Originaltitel: Vesnicko, ma strediskova
CSSR, 1985
Regie: Jirí Menzel
Drehbuch: Zdenek Sverak
Kamera: Jaromir Sofr
Musik: Jirí Sust
Darsteller*innen: Janos Bas, Marian Labuda, Rudolf Hruskinsky sen., Milena Dvorská
Produktion: Filmové Studio Barrandov
BJF-Empfehlung: ab 12 Jahren, FSK: ab 6 freigegeben
Länge: 103 Minuten
Spielfilm, Farbe


Die malerische Idylle des Dörfchens Krekovice bei Prag ist trügerisch. Was auf den ersten Blick so traumverloren aussieht, ist elendiger, dramatischer und komischer Alltag der 80er Jahre. Die Verwaltung der Hauptstadt greift mit ihrer Bürokratie immer wieder in das Leben der Menschen von Krekovice ein. Und die sind, neben Arbeit, Essen, Trinken, Liebe und Eifersucht, schlitzohrig damit beschäftigt, sich dem Zugriff der Behörden nach Möglichkeit zu entziehen.
Da ist Pavek, der kugelrunde, gutmütige LKW-Fahrer, der gerade von seinem spindeldürren, naiv-einfältigen Beifahrer Otik empfindlichst genervt wird. Dem bisher unzertrennlichen Gespann droht das Ende: Otik manövriert durch seine Schusseligkeit seinen Kollegen Pavel mal wieder in ein Schlamassel. Dieser ist es endgültig leid und er nimmt sich vor, seinen treuherzigen Helfer nach dem Einfahren der Ernte zu feuern. Die Situation wird doppelt kritisch und von den Dorfbewohnern mit unterschiedlicher und schließlich wachsender Anteilnahme verfolgt, als ein Funktionär aus Prag sich für Otiks Häuschen zu interessieren beginnt. Er bietet Otik eine Stelle in seiner Fabrik und eine Wohnung im Neubaublock. Aber wird sich der sanfte, freundliche Naive in der Stadt zurechtfinden?
Die Bewohner von Krekovice haben zwar mehr als genug mit sich zu tun, aber alle sind sie im entscheidenden Augenblick auf der Seite von Otik und gegen die Bürokratie, die einen der Ihren wegverwalten will.
Ein heiterer, unspektakulärer und überlegenswerter Einblick in Alltagssorgen und -freuden sowie menschliche Schwächen. (nach: Verleihkatalog Zentral-Film)

Pressezitate:
“Der 1987 für den Auslands-Oscar nominierte Film beschreibt den schlitzohrigen Kampf kleiner Leute gegen große Parteibürokratie. Dabei strahlt er so viel Witz aus, daß er einem noch lange in Erinnerung bleibt.”
(TV Spielfilm)

Jiri Menzel über seinen Film:
“Es ist sehr schwierig, offen zu erzählen, die Dinge beim Namen zu nennen. Niemand will das hören. Unsanft will man die Wahrheit nicht gesagt bekommen. Aber wenn man einen Weg findet, sie mit Liebe statt mit Haß zu sagen, selbst eine unangenehme Wahrheit - dann hat man das Publikum gewonnen.”

 

Gefördert von

Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Stiftung Deutsche Jugendmarke e. V.