Hasenjagd – Vor lauter Feigheit gibt es kein Erbarmen
Österreich, Bundesrepublik Deutschland, 1994Regie: Andreas Gruber
Drehbuch: Andreas Gruber
Kamera: Herrman Dunzendorfer
Musik: Peter Androsch
Darsteller*innen: Elfriede Irrall, Rainer Egger, Oliver Broumis, Merab Ninidze, Rüdiger Vogler
Produktion: Provinzfilm Int./ Daniel Zuta Film/Rattlesnake/ ZDF/ Arte
BJF-Empfehlung: ab 12 Jahren, FSK: ab 12 freigegeben
Länge: 105 Minuten
Spielfilm, Farbe
Winter 1944/45 im KZ Mauthausen in der Nähe der österreichischen Stadt Linz: Fünfhundert sowjetische Offiziere, die in dem Lager gefangen gehalten werden, wagen die Flucht. Etwa 150 von ihnen gelingt es, in die umliegenden Wälder zu entkommen. Der Lagerkommandant fordert die Bevölkerung auf, die SS bei der Jagd auf die Entflohenen zu unterstützen. Nur neun Flüchtlinge überleben die barbarische Aktion. Zwei von ihnen, Michail und Nikolai, finden Zuflucht auf dem Hof der Familie Karner, die den Hilflosen einen lebensrettenden Unterschlupf bietet ...
"Verstecke werden verraten, man 'stellt' und 'erlegt', dass es Menschen sind und kein Vieh, tut offenbar nichts zur Sache. Diese Vorgänge sind als "Mühlviertler Hasenjagd" bekannt geworden. Andreas Gruber widersteht der Versuchung platter Emotionalisierung. Er verzichtet auf billige Spannungsbögen, entzieht dem Publikum durch rasche Schnitte und kurze Einstellungen die Möglichkeit positiver wie negativer Identifikation und verhindert damit die Verschindlerisierung eines für Österreich so wichtigen Themas. HASENJAGD ist ein großer Film über kleine Leute, über verschiedene Formen von Zivilcourage und Opportunismus, unspektakulär, sicher nicht Oscar-überhäuft, dennoch bewegend." (Kurt Hofmann, Filmfolder)
"HASENJAGD ist kein Lehrstück ... Der Film zeigt ein Geflecht von Beziehungen, kleinen Handlungen, verzichtet auf Sensationen und ein großes Finale, das sich kein Hollywoodfilm hätte entgehen lassen. Nur Erleichterung, Aufatmen am Ende, dass es vorbei ist, mehr nicht." (Wilhelm Roth, epd Film)
Pressezitate:
“Ein nach authentischen Fakten gestalteter Spielfilm, der für das Grauen augenfällige Bilder findet, ohne sich in Gewaltorgien zu erheben. Ein respektabler Versuch der Vergangenheitsbewältigung, der zum Nachdenken und zur Diskussion anregt.”
(film-dienst 11/95)
“Hasenjagd ist kein Lehrstück, obwohl es ein paar Ansätze in dieser Richtung gibt. Er zeigt ein Geflecht von Beziehungen, kleinen Handlungen, verzichtet auf Sensationen und ein großes Finale, das sich kein Hollywoodfilm hätte entgehen lassen.”
(epd Film 4/96)
„Mit Recht wurde Schübels Film zum ‚Kinotipp der katholischen Filmkritik‘ und das Lexikon des Internationalen Films urteilt: ‚Um Authentizität bemühtes Spielfilmdebüt des engagierten Dokumentarfilmers Schübel, das seine inszenatorischen Unebenheiten durch die ehrliche, klare Auseinandersetzung mit deutscher Vergangenheit und die großartige Leistung des Hauptdarstellers mehr als wettmacht‘.“
(Werner C. Barg, in: Lexikon des Kinder- und Jugendfilms, September 1998)
"Ein nach authentischen Fakten gestalteter Spielfilm, der für das Grauen augenfällige Bilder findet, ohne sich in Gewaltorgien zu ergehen. Ein respektabler Versuch der Vergangenheitsbewältigung, der zum Nachdenken und zur Diskussion anregt."
Lexikon des internationalen Films 2000/2001 (CD-ROM)