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Filme für Kinder und Jugendliche
BJF-Clubfilmothek

Harold und Maude

USA, 1971
Regie: Hal Ashby
Drehbuch: Colin Higgins, nach seinem gleichnamigen Roman
Kamera: John A. Alonzo
Musik: Cat Stevens
Darsteller*innen: Ruth Gordon, Bud Cort, Vivian Pickles, Cyril Cusack, Charles Tyner
Produktion: Mildred Lewis, Colin Higgins
BJF-Empfehlung: ab 14 Jahren, FSK: ab 12 freigegeben
Länge: 91 Minuten
Spielfilm, Farbe


Harold, ein neurotischer junger Mann aus reichem Elternhaus, begehrt gegen die Normen einer Gesellschaft auf, die nur auf Anpassung und Unterwerfung trainiert scheint, indem er zum Schein Selbstmord auf fantasievolle und höchst eigenwillige Weise begeht, etwa durch Erhängen, Erschießen, Ertrinken und Erstechen. Einen hinzugezogenen Psychiater, einen Priester, seinen Onkel, ein hohes Tier beim Militär, und die fürchterlich 'normalen' Mädchen, die seine Mutter für ihn aussucht, kann er damit noch bluffen oder gar erschrecken, nicht jedoch seine Mutter. Diese reagiert nur noch gelangweilt und zeigt auch sonst kein Verständnis für das Verhalten ihres Sprösslings, der sich vom Tod so angezogen fühlt. Am liebsten geht Harold auf Beerdigungen; ein Sportwagen, das Geschenk von der Mutter, wird kurzerhand in einen Leichenwagen umfunktioniert.
Auf einem seiner Friedhofsbesuche macht Harold die Bekanntschaft der 80-jährigen Maude, die in einem abgestellten Eisenbahnwaggon lebt und auf den Jungen agil, lebensbejahend und vor allem aufrichtig wirkt. Gemeinsam erleben sie Stunden des Glücks. Durch seine Liebe zu ihr findet Harold ins Leben zurück und kann sich auch nach dem Tod seiner Freundin behaupten.

Weil man sich kurioserweise hierzulande von HAROLD UND MAUDE keinen kommerziellen Erfolg versprach, wurde der Film in Deutschland erst mit dreijähriger Verspätung von einem Kleinverleih gestartet. Dabei hat sich die kuriose Liebesgeschichte zwischen einem 20-Jährigen und einer 80-Jährigen in den 70er und 80er Jahren zum Kultfilm in den Programm- und Studentenkinos entwickelt, der auch heute auf keiner Sommernachtskino-Veranstaltung fehlen darf.

Pressezitate:
"Hal Ashbys sanft-anarchistische Komödie beschwört noch einmal die verträumte Lebenslust der amerikanischen Blumenkinder und profitiert vom Charme ihrer Hauptdarsteller, die inzwischen zu den unsterblichen Liebespaaren des neueren Hollywoodkinos gehören."
(Lexikon des Internationalen Films)

 

Gefördert von

Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Stiftung Deutsche Jugendmarke e. V.