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Filme für Kinder und Jugendliche
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BJF-Clubfilmothek

Der englische Patient

Originaltitel: The English Patient
USA, 1996
Regie: Anthony Minghella
Drehbuch: Anthony Minghella, nach einem Roman von Michael Ondaatje
Kamera: John Seale
Musik: Gabriel Yared
Darsteller*innen: Ralph Fiennes, Kristin Scott Thomas. Juliette Binoche, Naveen Andrews, Willem Dafoe
Produktion: Saul Zaentz Prod., Miramax International
BJF-Empfehlung: ab 14 Jahren, FSK: ab 12 freigegeben (besonders wertvoll)
Länge: 145 Minuten
Spielfilm, Farbe


Ein alter Doppeldecker mit Pilot und einer Frau als Passagier wird über der Sahara abgeschossen. Brennend schweben beide dem Erdboden entgegen ...
Jahre später, kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges in der Toscana: Hana, eine franko-kanadische Krankenschwester, bringt beim Vorstoß der Alliierten einen Schwerverwundeten in einem verfallenen Kloster in Sicherheit. Geprägt von schlimmen Kriegserfahrungen ist sie der Überzeugung, dass sie jeden verlieren werde, dem sie sich verbunden fühlt. So will sie wenigstens eines richtig machen und dem Patienten ermöglichen, in Würde zu sterben.
Der Kranke ist von Brandwunden entstellt und behauptet, bei einem Flugzeugabsturz sein Gedächtnis verloren zu haben. Einzig ein Buch, das er bei sich hatte, scheint Andeutungen über seine Vergangenheit zu enthalten. Zu den beiden gesellen sich noch Caravaggio, ein undurchsichtiger Kanadier mit verbundenen Händen, der es scheinbar auf das Morphium abgesehen hat, und zwei Bombenentschärfer.
Die Erinnerungen des Patienten ergeben, dass es sich um Graf Laszlo de Almásy handelt, einen ungarischen Aristokraten, der kurz vor Ausbruch des Krieges eine internationale Wüstenexpedition leitete und sich in die Frau eines befreundeten Fliegers verliebte ...

"DER ENGLISCHE PATIENT hat die elementare Kraft von Szenen, die von Kampf und Zerstörung, Leidenschaft und Verzweiflung berichten; aber er hat auch eine alles überstrahlende lyrische Qualität, die auf erstaunliche Weise dem Tonfall des Buches nahekommt. Es ist ein Film, der wagt, von Gefühlen zu handeln wie seit langem kein Film mehr, der ... es fertigbringt, einen unwirklichen Schwebezustand herzustellen - einem Traum, aber auch einem Alptraum nicht unähnlich: die gleichzeitige Erfahrbarkeit von Liebe und Tod." (Frank Everschor, film-dienst 4/ 97)

Auszeichnungen: Oscar 1996, Bester Film, Beste Regie: Anthony Minghella, Beste Nebendarstellerin: Juliette Binoche, Beste Kamera: John Seale, Bester Schnitt: Walter Murch, Beste Musik: Gabriel Yared, Bester Ton: Chris Newman, Ivan Sharrock, Beste Ausstattung: Stuart Craig, Beste Kostüme: Ann Roth, Berlin 1997, "Silberner Bär" Beste Darstellerin: Juliette Binoche, Felix 1997, Beste Darstellerin: Juliette Binoche, Beste Kamera: John Seale

Pressezitate:
"Dieser durch und durch unamerikanische Film schlägt die amerikanischen in allen ihren Tugenden. Schlimm ist allein der Schluss. Wenn Katherine im Brautkleid aus Fallschirmseide aus dem abgestürtzen Flugzeug getragen wird, ist die Schnulze ereicht. Wenn am Ende ein Flugzeug landet, ist man wieder am Anfang und meint, einer Zeitschleife aufgesessen zu sein."
(Simone Mahrenholz, epd Film 3/97)

"Seit Casablanca ist ein derart aufwühlender Liebesfilm nicht mehr zu sehen gewesen."
(FAZ)

"Ein in jeder Hinsicht bestechendes Werk. Die Darsteller sind allesamt hervorragend, allen voran Scott Thomas und Fiennes, deren kühle britisch-europäische Zurückhaltung die Flammen der Leidenschaft nur noch heißer glühen lassen."
(Filmecho)

"Der beste Film des Jahres 1996."
(Time Magazine)

"Die Fieber-Erinnerungen eines durch Feuer bis zur Unkenntlichkeit entstellten Patienten an Wüstenexpeditionen, Kriegswirren und seine Liebesaffäre mit einer verheirateten Frau im Kairo des beginnenden Zweiten Weltkriegs. Dem Vorbild einer großartigen literarischen Vorlage folgend, verbindet der Film die Themenkomplexe Liebe, Krieg und Tod in kunstvoll poetischer Verflechtung des Gegenwärtigen und Vergangenen zu einem mehr von Gefühlen als von äußeren Aktionen bestimmten Epos, dessen Stilwille an die Filme David Leans erinnert. Trotz einiger dramaturgischer Schwächen eine im Umfeld ausschließlich kommerzorientierter Produktionen erstaunliche filmische Leistung."
(film-dienst 4/97)

 

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Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend

Im Rahmen des:

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