Ich fühl mich Disco
Deutschland, 2013Regie: Axel Ranisch
Drehbuch: Axel Ranisch
Kamera: Dennis Pauls
Schnitt: Milenka Nawka, Guernica Zimgabel
Darsteller*innen: Fritjof Gawenda, Heiko Pinkowski, Christina Große, Robert Alexander Baer, Talisa Lilli Lemke, Christian Steiffen, Rosa von Praunheim u.a.
Produktion: Kordes & Kordes Film, ZDF, Arte
BJF-Empfehlung: ab 14 Jahren, FSK: ab 12 freigegeben
Länge: 95 Minuten
Spielfilm, Farbe
Turmspringtrainer Hanno Herbst hat sich das mit seinem Sohn irgendwie anders vorgestellt. Denn Florian ist moppelig, ungeschickt, unsportlich und mit Mädchen kann er auch nicht viel anfangen. Flori wiederum ist am glücklichsten, wenn sein Papa nicht zu Hause ist. Dann kann er mit Mama im Disco-Outfit durch die Wohnung tanzen und unter der Glitzerkugel tagträumen. Denn Mama hält die Familie zusammen und beschützt ihre beiden Männer voreinander – und vor sich selbst. Zumindest so lange, bis Mama eines schrecklichen Tages nicht mehr da ist. Vater und Sohn bleiben plötzlich überfordert zurück und müssen nun selber lernen, miteinander auszukommen.
Mit diesem sensiblen Familienfilm beweist Regisseur Axel Ranisch auf sehr humorvolle Weise, dass zwei völlig unterschiedliche Menschen zueinander finden können – nicht zuletzt dank der Hilfe von Schlagerstar Christian Steiffen und Sexualtherapeut Rosa von Praunheim.
Typisch Axel Ranisch: Gut verpackt als harmlosen Schlagertrash legt er uns seine Filmfiguren ganz unwiderstehlich ans Herz – mit ihrem Witz und mit ihrer Trauer, offen, ehrlich, unlackiert und gerade deshalb so liebenswert.
Pressezitate:
Vielleicht ist das die größte Kunst des Filmes: Menschliche Tragödien mit trashigen Szenen zu einer wirren, traurigen und komischen Geschichte zu verarbeiten, deren ironische Brechungen nichts daran ändern, dass sich die Figuren ehrlich lieben.
(Anne-Sophie Balzer: Die Zeit)
Und so bewegt sich "Ich fühl mich Disco" souverän im Spannungsfeld von Komödie und Tragödie, von Adoleszenz-Drama und Schlagerfilm sowie Surrealismus, Irrsinn und praktischer Vernunft. Mit dem Effekt, dass man das Kino exakt so verlässt, wie der Filmtitel es verspricht.
(Harald Peters: Die Welt)
Axel Ranischs Film "Ich fühl mich Disco" erzählt eine klassische Geschichte vom Erwachsenwerden mit viel Witz und Gespür für das Außergewöhnliche im Alltäglichen. Besonders gut gelingen die improvisierten Dialoge, das Ensemble spielt authentisch und vermittelt ein zuweilen dokumentarisch anmutendes Familienbild.
(Kathrin Horster: Stuttgarter Zeitung)