Die neuen Leiden des jungen W.
Bundesrepublik Deutschland, 1975Regie: Eberhard Itzenplitz
Drehbuch: Ulrich Plenzdorf, nach seinem gleichnamigen Roman
Kamera: Franz Rath, Uli Burtin
Musik: Michael Rüggeberg, Cat Stevens
Darsteller*innen: Klaus Hoffmann, Leonie Thelen, Hans-Werner Bussinger, Henning Gissel, Barbara Klein
Produktion: Artus, Südwestfunk
BJF-Empfehlung: ab 14 Jahren, FSK: ab 12 freigegeben
Länge: 112 Minuten
Spielfilm, Farbe
Wie reagiert die Jugend von heute auf die Klassiker der deutschen Literatur? Ulrich Plenzdorf (geb. 1934), seinerzeit Autor bei der DEFA, widmete sich dieser Frage. Sein lässiger Antiheld Edgar Wibeau, ein vaterlos aufgewachsener Lehrling, antiautoritär, durchaus 'bildungsfrei', brennt eines Tages ohne ersichtlichen Grund von zuhause durch und findet in Berlin in der Laube eines Freundes "Werthers Leiden" von Goethe, ohne Titelblatt! Er liest das Buch in einem Zug durch, kann sich mit dem Stil zwar nicht anfreunden, findet aber in Werther sich selbst wieder. Nach Edgars Unfalltod beim Basteln geht der Vater den Spuren seines Sohnes nach, ohne ihn verstehen zu können. Dabei springt der Tote immer wieder ins Bild und ergänzt durch Selbstaussagen die Darstellung anderer. - Ein vom Fernsehregisseur Itzenplitz solide inszenierter, in seiner formalen Schlichtheit überzeugender Film. (nach: Lexikon des Internationalen Films)
Pressezitate:
"Die Geschichte des 17-jährigen Ostberliners Edgar Wibeau, der seine Lehre hinschmeißt, von zu Hause abhaut, in einer abbruchreifen Laube herumgammelt und dort auf ein zerfleddertes Exemplar der Goethe-Novelle 'Die Leiden des jungen Werthers' stößt, wurde für das Fernsehen produziert und fand darüber hinaus auch im Kino ein aufnahmebereites Publikum."
(aus: Horst Schäfer, Dieter Baacke; Leben wie im Kino. Jugendkulturen und Film)



