Die Unberührbare
Bundesrepublik Deutschland, 1999Regie: Oskar Roehler
Drehbuch: Oskar Roehler
Kamera: Hagen Bogdanski
Darsteller*innen: Hannelore Elsner, Vadim Glowna, Tonio Arango, Michael Gwisdek, Bernd Stempel, Jasmin Tabatabai u. a.
Produktion: Distant Dreams, Geyer Werke, ZDF
BJF-Empfehlung: ab 14 Jahren, FSK: ab 12 freigegeben (wertvoll)
Länge: 110 Minuten
Spielfilm, s/w
München im Herbst 1989. Erschüttert verfolgt Hanna Flanders im Fernsehen die Bilder der Wiedervereinigung. Die Massen jubeln, doch für die linksgerichtete Schriftstellerin bricht eine Welt zusammen. Aus Überzeugung hatte sie die DDR immer als den besseren Teil Deutschlands betrachtet. Hals über Kopf beschließt sie, nach Berlin zu übersiedeln - in das Zentrum einer neuen deutschen Wirklichkeit. Im Gleichklang mit der Wiedervereinigung erhofft sich Hanna Flanders auch einen persönlichen Neuanfang. In einer schmerzlichen Odyssee erlebt sie jedoch eine Gesellschaft, die im Begriff ist sich rasant zu verändern. In der Erkenntnis, den Anschluss verpasst zu haben, steuert Hanna Flanders auf eine persönliche Katastrophe zu.
"Regisseur Oskar Roehler hat mit DIE UNBERÜHRBARE das beeindruckende Psychogramm einer zerrissenen Persönlichkeit gedreht. Sie zerbricht am Zwiespalt zwischen den eigenen Ansprüchen und der gesellschaftlichen Wirklichkeit. Oskar Roehler zeichnet mit diesem Film das Leben seiner Mutter Gisela Elsner nach, die in den 60er Jahren mit ihren gesellschaftskritischen Romanen Aufsehen erregte und - als westdeutsche DKP-Aktivistin - besonders auch in der DDR große Popularität genoss." (Pressetext)
"In schwarz-weißen Bildern, die Ausdruck des psychischen Zustands der Hauptfigur sind, wird die Biografie der Dichterin aufgeblättert. Der Film, in seiner kritisch-zärtlichen Distanz ein Balanceakt, erweist sich in allen Belangen als künstlerisch eindrucksvoll und erregend. Maßgeblichen Anteil daran hat die überragende Hannelore Elsner in der Titelrolle." (Ralf Schenk, film-dienst 08/00)
"Dieses subtil inszenierte Drama gehört zum Besten, was der deutsche Film derzeit bietet." (Blickpunkt Film)