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Filme für Kinder und Jugendliche
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BJF-Clubfilmothek

Ein Junge aus Kalabrien

Originaltitel: Un Ragazzo di Calabria
Italien, 1987
Regie: Luigi Comencini
Drehbuch: Ugo Pirro, Francesca Comencini, Luigi Comencini
Kamera: Franco di Giacomo
Musik: Antonio Vivaldi
Darsteller*innen: Gian Maria Volonté, Diego Abatantuono, Thérèse Liotard, Santo Polimeno, Giada Faggioli
Produktion: Italian International Film/ U.P. Schermo Video/ Carthago Film
BJF-Empfehlung: ab 10 Jahren, FSK: ab 6 freigegeben
Länge: 106 Minuten
Spielfilm, Farbe


Italien im Jahr 1960. Während in Rom die Vorbereitungen für die Olympischen Spiele laufen, fordert in einem kleinen Dorf in Kalabrien ein Junge namens Mimi den Zorn seines patriarchalischen Vaters heraus, indem er jede freie Minute sprintet, um einmal ein großer Sportler zu werden. Vater Nicola, der als Pfleger in einer Nervenklinik arbeitet, versucht auf seine raue und manchmal sogar brutale Art, Mimi zum Lernen anzuhalten. Mimi vernachlässigt für seine Passion nicht nur die Schule, sondern auch die alltäglichen Pflichten. Mimi hat zwei Verbündete: Seine Mutter bringt Verständnis für die Sportleidenschaft ihres Sohnes auf und der ehemalige Busfahrer Felice, der seit seiner Geburt eine lahme Hüfte hat, aber begeisterter Anhänger von Wettrennen ist, ermutigt ihn und hilft ihm beim Training. Als Mimi gegen das Verbot des Vaters an einem lokalen Wettkampf teilnimmt und diesen sogar gewinnt, gibt sich der Vater schließlich geschlagen. Mimi darf nach Rom fahren und an der Olympiade teilnehmen.

"Der 73-jährige Luigi Comencini erzählt seine Geschichte spannend und kindgerecht. Die willensstarke Hauptfigur bietet reichlich Gelegenheit zur Identifikation. Allerdings sind die ausgedehnten Dauerlauf-Aufnahmen dem vermutlich sportbegeisterten Regisseur doch etwas zu lang geraten ... Der zentrale Generationskonflikt zwischen dem talentierten Sohn und dem bornierten Vater ist scharf herausgearbeitet ... Insgesamt wirkt die Botschaft des Films - gerade auf Kinder - ermutigend: Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg. Oder: Was, es gibt Schwierigkeiten? Dann erst recht!" (Reinhard Kleber, KJK 40/ 89)

Pressezitate:
“Ein wirklicher Publikumsfilm nach einer wahren Begebenheit. Voller Spannung, Tempo, Humor und Ernsthaftigkeit.”
(atlas Katalog)

„Insgesamt wirkt die Botschaft des Films - gerade auf Kinder - ermutigend: Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg. Oder: Was, es gibt Schwierigkeiten? Dann erst recht!“
(Reinhard Kleber, KJK)

„Immer wieder rückt auch der Wettkampf in den Mittelpunkt, der neben dem Kampf der Anschauungen auch einen realen Konflikt zwischen Arm und Reich zum Vorschein bringt. Die Jungen aus besseren Familien, die mit allem perfekt ausgestattet sind, jede erdenkliche Betreuung genießen und ein Reglement auf ihrer Seite haben, das den Jungen ausschließt, der sich den Beitritt zu einem Sportverein nicht leisten kann - sie haben von vornherein einen Bonus. Sie haben in jeder Hinsicht die besseren Startchancen und verdrängen den stark aufkommenden Konkurrenten mit unfairen Attacken. Der soziokulturelle und soziopolitische Background ist in Comencinis Erzählung so exakt wie irgend möglich ausgestaltet, ohne je der Identifiktion mit einem Jungen, der sich seinen eigenen Weg erstreitet, im Weg zu stehen.“
(Christian Exner, Lexikon des Kinder- und Jugendfilms 1998)

 

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