Yasemin
Bundesrepublik Deutschland, 1987/ 88Regie: Hark Bohm
Drehbuch: Hark Bohm
Kamera: Slawomir Idziak
Musik: Hans Peter Ostendorf
Darsteller*innen: Ayse Romey, Uwe Bohm, Sener Sen, Ilhan Emirli, Katharina Lehmann
Produktion: Hamburger Kino Kompagnie, ZDF
BJF-Empfehlung: ab 12 Jahren, FSK: ab 12 freigegeben (besonders wertvoll)
Länge: 86 Minuten
Spielfilm, Farbe
Yasemin, die 17-jährige Tochter eines türkischen Gemüsehändlers in Hamburg-Altona, lernt im Judo-Club den Studenten Jan kennen. Dieser bemüht sich auf Grund einer Wette mit seinen Freunden um ein Rendezvous mit der selbstbewussten Türkin. Yasemin verhält sich ihm gegenüber zuerst reserviert, doch bald wird aus dem Spiel eine ernsthafte Beziehung, die für Yasemin in ihrem Elternhaus nicht unproblematisch ist: Der im Prinzip liebevolle Vater ist bereits erzürnt über seine ältere Tochter, weil sie seiner Auffassung von Ehre und Moral zuwiderhandelte. Er möchte unter keinen Umständen, dass mit Yasemin etwas Ähnliches passiert. Als der Vater von ihrer Beziehung zu Jan erfährt, möchte er Yasemin sofort in die Türkei zurückbringen, obwohl sie in Deutschland aufgewachsen ist und die Türkei überhaupt nicht kennt. Gerade noch rechtzeitig kann Jan mit ihr auf dem Motorrad fliehen ...
"Ein Diskussionsfilm, der wesentliche Probleme der Verständigung zwischen türkischen Jugendlichen, die in der Bundesrepublik aufgewachsen sind, und ihren Eltern berührt." (Spielfilmliste)
Pressezitate:
“Die wundervolle Klarheit des Films hat nichts mit Schwarzweiß-Malerei zu tun. Hark Bohm malt in anderen Farben, schafft Schattierungen, die die Stimmung präzise einfärben. (...) Sein Kino erzeugt Spannung aus der Atmosphäre einer knapp und konkret beschriebenen Welt; er bringt sie auf den Punkt. Die großen Gefühle und schönen Bilder gibt es bei ihm auch, und es sind keine Versatzstücke.(...).“
(Michael Althen, Süddeutsche Zeitung)
"Yasemin von Hark Bohm wirkt wie ein aus dem Handgelenk geschüttelter Transfer von Romeo und Julia nach Hamburg-Altona. Die Geschichte eines türkischen Mädchens, das sich in einen deutschen Studenten verliebt und so in einen scheinbar unlösbaren Konflikt mit ihrer streng islamischen Familie gerät, gehört zum Besten, was Bohm bisher gelang. Ein ernstes Thema, verpackt in einem kurzweiligen, ebenso rührenden wie humorvollen Publikumsfilm.“
(tip 10/88)
"Der Film berührt wesentliche Probleme der Verständigung zwischen türkischen Kindern, die in Deutschland aufgewachsen sind, und ihren Eltern. Er ist im Stil einer spannenden, gelegentlich anrührenden Kinogeschichte erzählt und regt zur Diskussion an."
(Lexikon des internationalen Films)