Filmarbeit mit der Videodatei
Tipps zum Umgang mit MP4
Der BJF bietet ein umfangreiches Repertoire an Filmen in digitaler Form zum Download an.
Hier haben wir einige Tipps zusammengefasst, damit Ihre Filmveranstaltung auch mit MP4 und Co. zum Genuss wird.
Wie der Film zum Beamer kommt
An den meisten Spielstellen wird schon (manchmal ohne es zu wissen) die gesamte benötigte Technik vorhanden sein. Denn die meisten DVD- und Blu-ray-Player spielen auch MP4-Dateien von einem USB-Stick oder einer SD-Speicherkarte ab. Ebenso sind in vielen Beamern schon Mediaplayer eingebaut – USB-Stick in den Beamer, Tonanlage an den Beamer-Tonausgang, fertig!
Sie müssen also nur die gewünschte MP4-Datei auf ein Speichermedium (USB-Stick, Speicherkarte, externe Festplatte, ...) kopieren.
Falls Sie ein Paket im Zip-Format (TOM-Medium) erhalten haben: Das Entpacken übernimmt jedes aktuelle Betriebssystem auf Doppelklick. Die Datei des Hauptfilms ist in der Regel die größte Datei im Ordner "video". Wenn es mehrere Sprachfassungen oder Untertitel gibt, ist dies meist aus dem Dateinamen ersichtlich. Sie können natürlich auch die Startdatei ("index.htm") im Browser öffnen und aus dem Film-Menü die entsprechende Filmdatei per Rechtsklick und "speichern unter" direkt auf Ihr Speichermedium herunterladen. Falls es eine "HD-Version" im HD-Ordner gibt, sollten Sie auf jeden Fall testen, ob Ihre Technik diese – meist wesentlich bessere – Version ruckelfrei abspielen kann.
Falls Sie eine MP4-Datei direkt heruntergeladen haben: In vielen unserer Download-Film-Dateien sind mehrere Sprachversionen enthalten. Als Standard ist nach Möglichkeit "deutsch" eingestellt. In den meisten Playern (siehe unten) kann man problemlos die gewünschte Audiospur auswählen.
Und nun: Testen! Lassen Sie den Film in Ihrer Projektionsumgebung möglichst einmal komplett zur Probe durchlaufen, so fallen Dateifehler – das können Hardwarefehler, aber auch Downloadfehler sein – schon vor der eigentlichen Filmveranstaltung auf. Bei Zeitmangel sollte es dann aber mindesten der Schnelldurchlauf sein.
Zu DVD-Player und Beamer gelten natürlich die gleichen Überlegungen und Hinweise, die schon in unserem Artikel zum Umgang mit Blu-ray Disc/DVD, Player und Beamer ausführlich beschrieben sind.
Speichermedien haben ein Dateisystem, dieses entspricht oft dem Ihres Rechners (Windows: NTFS, Mac: HFS+). Manchmal können Beamer und Player aber gerade diese Dateisysteme nicht lesen. Daher sind viele USB-Sticks mit dem recht alten "FAT"-Dateisystem (auch "FAT32" genannt) versehen. Vorteil: auf allen Geräten und Computern lesbar. Nachteil: einzelne Dateien dürfen nur bis zu ca. 4 GB groß sein. Dies kann allerdings nur bei unseren kompletten Paketen (zip) oder bei Filmen in voller HD-Auflösung zu Problemen führen – dann raten wir zum "exFAT"-Dateisystem, welches allerdings einige ältere Geräte noch nicht unterstützen (z.B. Windows vor Vista SP1, Mac vor 10.6.5, einige Beamer und ältere Media-Player).
Weitere Möglichkeiten
Außer DVD-Player und Beamer gibt es auch spezielle "Media-Player", kleine preiswerte Kästchen, die Steckplätze und Eingänge für alle möglichen digitalen Medien bieten. Als Ausgang zum Beamer dient dabei in der Regel HDMI.
Und dann ist da noch die Möglichkeit, den Film vom Computer oder Laptop abzuspielen. Leider führt genau diese naheliegende Form sehr oft zu diversen Qualitätsproblemen. Grund: Der Computer rechnet die Filmpixel auf die Größe seines Bildschirms hoch (1. Konvertierung), dann wird das Monitorbild an den Beamer geschickt - in einer Auflösung, die manchmal weder der Monitorauflösung, noch der nativen Beamer-Auflösung entspricht (2. Konvertierung) und der Beamer rechnet letztendlich auf seine echt vorhandenen Pixel um (3. Konvertierung). Bei jeder dieser Stufen kann Unschärfe, Verzerrung (Eierköpfe) und Farbverlust entstehen. Daher empfehlen wir Rechner-Projektionen nur dann, wenn Sie sicherstellen können, dass Monitor-, HDMI-Ausgangs- und native Beamer-Auflösung identisch eingestellt sind, d.h. nur insgesamt maximal eine Umrechnung statt findet, nämlich direkt von der Datei-Auflösung auf die (native) Beamer-Auflösung.
Besser nicht
Noch ein Wort zum Streaming von Filmen direkt aus dem Netz: Selbst wenn Ihr Internetzugang schnell ist und immer "anstandslos funktioniert" – niemand kann garantieren, dass nicht zur ungünstigsten Zeit der Server überlastet ist, ein Kollege gerade ein Systemupdate herunterlädt, oder der Provider gerade jetzt sein Netz updatet. Projektionspausen oder Kachel-Artefakte mögen zwar im privaten Wohnzimmer zur Chips-Hol-Pause willkommen sein, können aber im mit Kindern oder Jugendlichen voll besetzten Filmsaal leicht im Desaster enden. Also unser Tipp: Vorher in Ruhe herunterladen und testen! Schief gehen kann auch so noch genug ;-)
Datei intern
Die BJF-Filme liegen im MP4-Format vor. Dabei haben wir den "Codec" für Bild und Ton jeweils so gewählt, dass die Filme auf allen halbwegs aktuellen Playern und Rechnern problemlos abgespielt werden können. Filme aus anderen Quellen können in einer Vielzahl von Formaten, Codecs, Auflösungen und weiteren Einstellungen gespeichert worden sein, so dass es unmöglich ist, dazu allgemeingültige Tipps zu geben, außer: Testen! In der Projektionsumgebung!
Wer sich genauer mit Codecs und Co beschäftigen möchte, findet einen guten Einstieg bei den Technik-Links der Jungen Filmszene.
Die wichtigsten Video-Player auf dem Rechner
Generell sollten unsere Video-Dateien auf allen gebräuchlichen Playern laufen. Aber nicht alle Player unterstützen auch mehrere Sprachen oder Untertitel, die in die MP4-Datei eingebettet sind. Falls solche Spuren vorhanden sind, weisen wir meist beim Download darauf hin.
Hier die Funktionen der wichtigsten Player kurz zusammengefasst:
VLC media player (empfohlen!) ist ein freier quelloffener Mediaplayer für Windows, macOS, Linux und Android (Download: www.videolan.org/).
Kurzanleitung:
Die Videodatei in VLC normal öffnen (per Doppelklick oder Rechtsklick - öffnen mit).
Sprachen: Oben im Menüpunkt "Audio" unter "Audiospur" die entsprechende Sprache oder Audiodeskription auswählen.
Untertitel: Oben im Menüpunkt "Untertitel" unter "Untertitelspur" die gewünschten UT (z.B. für Hörgeschädigte) auswählen.
Kapitel: Im Menü "Wiedergabe" kann man unter "Kapitel" die einzelnen Kapitel anspringen (sofern in der Datei vorhanden). Zum Springen zum nächsten Kapitel gibt es auch Tastenkürzel und einblendbare Buttons (nicht macOS).
Der Apple-Quicktime-Player erkennt die UT leider nicht, aber die Sprache bzw. Audiodeskription kann man einschalten mit dem Menüpunkt "Darstellung" - "Sprachen". Im gleichen Menü kann man auch die Kapitel anspringen :-)
Das Windows-interne Programm "Filme & TV" erkennt ebenfalls nur die Sprachspuren: Unten links auf das Sprachblasen-Icon klicken.
Es gibt noch eine Reihe werbefinanzierter Player - die wir hier aber nicht alle getestet haben. Der freie "MPC-HC" ist leider 2017 eigestellt worden, kommt aber mit allen Extras unserer MP4s zurecht. Und ja, alle Browser können MP4s von Haus aus abspielen - allerdings unterstützt bisher keiner integrierte Features einer Videodatei.
Was allerdings Ihr Beamer oder Hardware-Mediaplayer kann, ist nicht voraussagbar - da hilft nur: Testen!
Der "Windows Media Player" (von uns nicht empfohlen, Stand 2012, keine Weiterentwicklung) ignoriert manchmal die mit den entsprechenden Tags in der MP4-Datei festgelegte Standard-Audio-Spur, und dann ist der Umschalter auch noch ziemlich versteckt: In den Vollbildmodus wechseln, dann Rechtsklick auf das Videobild, im Kontextmenü "Audio- und Sprachversionen" auswählen und die gewünschte Videospur markieren. Alternativ: im Fenstermodus "ALT"-Taste kurz drücken, unter "Wiedergabe" im aufgesprungenen Menü.
Hinweis zur Lizenz:
Vergessen Sie nicht, den Film nach der Veranstaltung wieder vom Speicher zu löschen! Sie erwerben beim BJF zwar das Recht zum Erstellen einer Kopie mittels Download der Datei, aber nach dem Ende der jeweiligen Lizenzzeit sind die heruntergeladenen Dateien endgültig zu löschen. Die Weitergabe an Dritte ist ausdrücklich verboten. Das gilt natürlich auch für die unbeabsichtigte Weitergabe, falls z.B. der USB-Stick "in fremde Hände" gerät.
UL
Siehe auch: Tipps zum Umgang mit DVD-/Blu-ray-Player und Beamer