Deines Nachbarn Sohn
In Form einer dramatisierten Dokumentation werden in Spielszenen und Interviews typische Ausbildungssituationen und gängige Praktiken der griechischen Militärpolizei unter der Obristenjunta zwischen 1967 und 1974 geschildert. Einen Schwerpunkt setzt der Film dabei auf die Vorkommnisse in den Verhörzentralen der gefürchteten EAT/ ESA Militärpolizei in Athen im Frühjahr 1972.
Einer der wichtigsten Interviewpartner, Michalis Petrou, hatte unter den Obristen eine Musterkarriere als Folterknecht gemacht und sagte später gegen die Obristen aus. Daneben kommen einige der Gefolterten zu Wort, die zum Teil physisch wie psychisch zerstört wurden.
Deines Nachbarn Sohn
Din Nabos Søn
Dänemark, 1982
Dokumentarischer Spielfilm, 65 Minuten, Farbe
Regie: Jørgen Flindt Pedersen, Erik Stephenson
Drehbuch: Mika Fatouros, Gorm Wagner
Kamera: Alexander Gruszynski
Musik: Arghyris Kounadis
Besetzung: Michalis Petrou, Spyros Moustaklis, Anastasios Minis
Produktion: Ebbe Preisler Film-TV, Dansk Filminstitut, Dansk Radio, Statens Filmcentral, Svensk Radio
BJF-Empfehlung: ab 16 Jahren
FSK: ab 12 freigegeben
Stichworte: Geschichte,
Gewalt,
Politik
Sprachen: Deutsch, teilweise OmU


"Durch die Gegenüberstellung entsteht ein gewisses Gleichgewicht zwischen Verfolgern und Verfolgten. Beide treten als Zeugen auf, doch bildet sich zwischen ihnen kein Abstand, sondern sie rücken zusammen, entpuppen sich beide als Opfer. Die Zerstörung der Identität der jungen Soldaten, die nur als Werkzeuge eines Apparates funktionieren, und die zerstörte Physiognomie der Opfer, die nicht mehr normal leben können, sind Ergebnisse ein und desselben Prozesses.
Die Erweiterung der Dokumentation um die Spielszenen verweist auf die Grenzen der klassischen dokumentarischen Methoden, die bestimmte Bereiche nicht mehr erfassen können. Durch die auf der fiktiven Ebene eingeführten Argumente kommt es zur Irritation in der 'normalen' Zuschauerreaktion, die in Verständnis und Mitgefühl allein für die Gefolterten bestanden hätte."
(Marli Feldvoß, epd Film 5/ 85)
"Die ernsthafte, unpolemische Aufarbeitung eines Kapitels menschlichen Machtmissbrauchs, die Partei ergreift für die Opfer, ohne Hass gegen die Peiniger zu schüren."
(Lexikon des internationalen Films)
Preis der katholischen Filmjury Mannheim 1983.
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Deines Nachbarn Sohn
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