Im Gully
Der zehnjährige Sebastian und der Rentner Eugeniusz sind eines Morgens auf ihren Wegen durch die Warschauer Innenstadt. Beide bemerken im selben Augenblick, wie einer Französin vor einem Hotel ein 500-Franc-Schein (ca. 85 EUR) unbemerkt aus der Tasche und durch das Gitter eines Gullys fällt.
Sebastian und Eugeniusz fangen an, sich um den Fund zu streiten. Der Alte erweist sich zwar als stärker, doch Sebastian ist geschickter und auch skrupelloser. Gerade als Sebastian scheinbar die Oberhand behält, fährt ein Lieferwagen vor und parkt genau über dem Abflussgitter. Die beiden Außenseiter müssen sich wohl oder übel zusammentun, um das Hindernis aus dem Weg zu räumen. Von nun an sind Sebastian und Eugeniusz Verbündete, weil sie das gleiche Ziel verfolgen. Langsam und voller Misstrauen kommen sich die beiden näher, erfahren ein wenig voneinander. Doch am Ende kennt einer von ihnen keine Gnade ...
"Ein außergewöhnliches Spielfilmdebüt nach einem Orginalstoff. Der Regisseur zeichnet anhand der zerbrechlichen Freundschaft zweier Außenseiter ein realistisches Bild einer sich in Veränderung befindlichen Gesellschaft." (Lobende Erwähnung der Jury des 20. Berliner Kinderfilmfests 1997)
Im Gully
Kratka
Polen, 1996
Spielfilm, 50 Minuten, Farbe
Regie: Pawel Lozinski
Drehbuch: Pawel Lozinski, Piotr Czekanowski
Kamera: Jacek Blawut
Musik: Janusz Grudzinski
Besetzung: Michal Michalak, Jerzy Kamas, Jadwiga Bukowska, Jolanta Czaplinska, Jerzy Dominik
Produktion: Filmstudio "Tor"
BJF-Empfehlung: ab 10 Jahren
FSK: ab 6 freigegeben
Stichworte: Alter,
Armut,
Freundschaft
Sprache: Deutsch


"(...) IM GULLY erhielt stürmischen Beifall vom jungen Publikum, obwohl weder die Geschichte als 'kindgerecht’ für Wohlstandskids anzusehen war noch waren es die beiden Helden - besser Antihelden - (...). Das Potential des Films liegt in der Glaubwürdigkeit seiner psychologisch durchkomponierten Figuren und deren allmählicher Annäherung. Eine einfache Erzählung einer scheinbar trivialen Begebenheit, zugleich Symbol für den Zerfall familiärer und gesellschaftlicher Strukturen eines Landes - das in die Armut entlassene Proletariat, die verwahrloste Jugend ohne Zukunft.”
(FWU Magazin 2-3/1997)
"KRATKA ist das Spielfilmdebüt des 31-jährigen polnischen Regisseurs Pawel Lozinski. Nach seinem Studium an der Film- und Theaterhochschule Lódz arbeitete er als Assistent bei Krzysztof Kieslowski. Ihn konnte er auch bei seinem Debüt für eine künstlerische Beratung gewinnen. Der Film beeindruckt zum einen durch seine eindringliche Geschichte von zwei Generationen, die beide auf der Verliererseite stehen, und die in aller Härte und ohne zu beschönigen erzählt wird, aber auch durch die authentische Darstellung von Jerzy Kamas als Eugeniusz und Michal Michalak als Sebastian."
(Klaus-Dieter Felsmann, KJK 3/97)
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