Emil und der kleine Skundi
Der größte Wunsch des achtjährigen Emil ist ein Hund, der Skundi heißen soll, wie schon der verstorbene Hund seines Großvaters hieß. Bei ihm auf dem Land ist Emil am liebsten, doch er lebt mit seinen Eltern in Reykjavik. Sie bauen gerade ein Haus, haben kaum Zeit für Emil und erst recht kein Geld für einen Hund. Aber Emil hat sich den Hund in den Kopf gesetzt und sogar schon einen ausgesucht. Also fragt er seine Eltern, ob er arbeiten darf, um sich das nötige Geld selbst zu verdienen. Die Eltern stimmen zu, weil sie glauben, dass Emil das sowieso nicht schafft. Doch es gelingt ihm: Nach einiger Zeit hat Emil 4.000 Kronen zusammen und dem Kauf des Hundes scheint nichts mehr im Wege zu stehen. Aber der Zeitpunkt ist schlecht gewählt. Emils Vater hat den Kopf voller Sorgen um den Bau des neuen Hauses. Er verbietet seinem Sohn, den Hund zu kaufen, obwohl er es ihm versprochen hatte. Emil versteht die Welt nicht mehr und glaubt, dass seine Eltern ihn nicht mehr mögen. Er kauft sich den Hund trotzdem, packt seine Sachen und macht sich auf den Weg zu seinem Großvater ...
Regisseur Thorsteinn Jónsson erzählt seinen Film konsequent aus der Perspektive des achtjährigen Jungen, wobei er die realistische Spielhandlung mit Trickfilmsequenzen verbindet, die Emils Fantasiewelt zeigen. Mit lockerer, aber sicherer Hand ist ihm ein fröhlicher und spannender Kinderfilm gelungen, der zugleich in leicht verständlicher Weise die Konflikte zwischen der Welt der Erwachsenen und den Bedürfnissen der Kinder anspricht.
Emil und der kleine Skundi
Skyjahöllin
Island, Deutschland, Dänemark, 1994
Spielfilm, 87 Minuten, Farbe
Regie: Thorsteinn Jónsson
Drehbuch: Thorsteinn Jónsson, nach dem Roman "Emil und Skundi"
Kamera: Sigurdur Sverrir Pálsson
Musik: Christoph Oertel
Besetzung: Kari Gunnarsson, Gudrún Gisladóttir u.a.
Produktion: Kvikmynd, Per Holst Film, Trans Film
BJF-Empfehlung: ab 6 Jahren
FSK: ab 0 freigegeben, FBW: "besonders wertvoll"
Stichworte: Familie,
Kindheit,
Tiere
Sprache: Deutsch


"Der humorvolle, stilsicher inszenierte und sehr schön fotografierte Film nach einem isländischen Roman verbindet poetische Elemente mit Themen wie Arbeitslosigkeit und sinkenden Löhnen auf eine Weise, die auch für Kinder verständlich ist.”
(film-dienst 9/95)
"Konsequent aus der Sicht des Jungen Emil erzählt, wirft der Film einen entlarvenden Blick auf die kalte Welt der Erwachsenen, in der kein Platz mehr für Freude, Fantasie und Zuneigung zu entdecken ist. Die Eltern haben ihren Sohn fast vergessen und nehmen seine Wünsche nicht mehr ernst. Und so erteilt die Geschichte am Ende eine Moral, die für die Erwachsenen viel wichtiger ist als für die Kinder.”
(Manfred Hobsch in: "Moving Pictures in Berlin”)
"Der Hauptausschuss würdigt einen geradlinigen Film für die Zielgruppe der Fünf- bis Zehnjährigen. Dieser Film berichtet aus der Sicht des Jungen, der immer im Bild ist, den die Kamera auch besonders einzufangen weiß. Der Hauptausschuss empfindet den Film als konstruktiv und nicht deprimierend, als realitätsbezogen und durchaus als dem hohen Standard des skandinavischen Kinderfilms entsprechend. Der kleine Kári Gunnarsson spielt seine Rolle als Junge, der sich einen Hund wünscht und ihn sich tatsächlich erringt, mit hinreißender Natürlichkeit. Die anderen kindlichen Rollen, sind ebenfalls gut besetzt. Zwar werden viele Probleme nur angerissen, die Konflikte werden jedoch teilweise zu leicht gelöst. Für den Hauptausschuss ist dieses dramaturgische Element ein wesentlicher Teil der Sichtweise dieses Kinderfilms. Zwar sind die Erwachsenen nur holzschnittartig gezeichnet (möglicherweise eine Folge der als lieblos empfundenen Synchronisation), ihre Sprache erscheint auch manchmal fremd, aber selbst bei der Darstellung des Alkoholproblems wird keiner decouvriert. Keine Person wird negativ dargestellt."
(FBW 1993 - 96, Langfilme besonders wertvoll)
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Emil und der kleine Skundi
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