Elaha
"Die Herkunft unserer Vagina ist doch egal. Egal ob bosnische, deutsche oder polnische Vagina. Das Patriarchat macht keinen Unterschied." (Elahas Freundin Dilan im Film)
Die 22-jährige Deutsch-Kurdin Elaha steht kurz vor ihrer Hochzeit. Sie ist mit Nasim verlobt, dem Bruder ihrer Arbeitgeberin in einer Reinigung. Die Hochzeit soll in ein paar Wochen stattfinden. Als Elaha bei einer Party heimlich mit ihren Freundinnen rauchen geht, kommt zur Sprache, was von vielen jungen Frauen ihrer Community erwartet wird: Sie sollen als Jungfrau in die Ehe gehen. Manche designierte Schwiegereltern verlangen gar einen ärztlichen Nachweis. Doch Elaha hatte schon Sex und steht damit vor einem Problem. Um ihr Hymen chirurgisch rekonstruieren zu lassen, bräuchte sie Geld, das sie nicht hat. Kleine Kapseln mit Kunstblut können angeblich helfen, Unberührtheit vorzutäuschen – aber ob das funktioniert? Elaha beginnt, die Regeln zu hinterfragen: Warum und für wen muss sie eigentlich Jungfrau sein?
Milena Aboyan widmet ihren Diplomfilm dem globalen Thema der sexuellen und körperlichen Selbstbestimmung. Authentisch gespielt und inszeniert, macht der Film eindrucksvoll deutlich, welche Zwänge und Konflikte besonders junge Frauen in patriarchalen Gemeinschaften zu bewältigen haben.
(Nordische Filmtage Lübeck 2023)
"Ich wollte ihre Welt erzählen. (...) Und ich wollte die Schönheit erzählen, die Schönheit dieser Kultur. Aber auch, dass ihr Leben nicht schlimm ist, dass sie nicht unter ihrer Lebensrealität leidet. Ich wollte über eine Frau erzählen, die ihre Familie, ihre Kultur, ihre Traditionen liebt, aber Probleme mit ein paar Regeln hat. Sie rennt davor aber nicht weg. Sie bleibt da und versucht, die Menschen, die auch unter diesen Regeln leiden, aufrütteln."
(Milena Aboyan im Interview mit Arte)
Elaha
Deutschland, 2023
Spielfilm, 110 Minuten, Farbe
Regie: Milena Aboyan
Drehbuch: Milena Aboyan, Constantin Hatz
Kamera: Christopher Behrmann
Schnitt: Elias Ben Engelhardt
Musik: Kilian Oser
Besetzung: Bayan Layla, Derya Durmaz, Nazmi Kirik, Armin Wahedi, Derya Dilber, Cansu Leyan
Produktion: Kinescope Film, Filmakademie Baden-Württemberg, Essence Film, SWR/ARTE
BJF-Empfehlung: ab 14 Jahren
FSK: ab 12 freigegeben, FBW: "besonders wertvoll"
Stichworte: Frauen, Kulturen, Gender/Geschlechterrollen, Familie, Selbstvertrauen, Demokratiebildung
Sprache: Deutsch und teilweise Kurdisch mit deutschen Untertiteln
Dieses Medium empfehlen wir für den Schulunterricht:
Deutsch, Ethik, Kunst, Religion


Elaha ist im Konflikt. Was zählt mehr? Die bedingungslose Liebe zu ihrer Familie? Oder die eigenen Lebensziele? Soll sie gegen das Patriarchat kämpfen, indem sie die Wahrheit sagt? Oder weiterhin träumen und sich Illusionen hingeben?
Ein erfrischender Kinofilm um die Geschichte einer ungezähmten Frau, die stellvertretend für viele Frauen steht, die sich verpflichtet haben, niemals leise zu sein. Eine psychologische Reise zur Emanzipation.
SWR Kultur
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