Viehjud Levi
1933, ein Tal im Schwarzwald. Wie jedes Jahr kommt der Viehhändler Levi aus Sulzburg zu Besuch. Aber es sind nicht nur die Geschäfte, die ihn hierher führen. Levi will Lisbeth, die Tochter des Horgerbauern, zur Frau gewinnen. Doch das Tal hat sich verändert.
Aus der Hauptstadt Berlin hat die Reichsbahn den Ingenieur Kohler mit einem Bautrupp geschickt, um den eingestürzten Eisenbahntunnel wieder instandzusetzen. Ein neuer Geist hat Einzug gehalten im Tal. Allein Lisbeths Freude über Levis Besuch ist ungetrübt. Für Lisbeths Verehrer Paul, den arbeitslosen Querkopf aus der Stadt, werden nicht nur die Neuankömmlinge zum Problem, denn in Levi ist ihm ein ernsthafter Konkurrent erwachsen. Für die Nazis hat Paul nur Verachtung übrig. Bei einem großen Fest der Bahnarbeiter blamiert er den Ingenieur Kohler vor den Augen des Dorfes. Doch dessen Zorn trifft weniger Paul als Levi, den Juden, den Viehjuden ...
"VIEHJUD LEVI erzählt auch die Geschichte einer Liebe, einer schüchternen, unschuldigen, gleichzeitig zerbrechlichen und starken Liebe, die sich unter Umständen entwickelt, die sie unmöglich machen. Lisbeth erkennt ihre Liebe zu Levi und entscheidet sich für sie in dem Wissen, dass sie unmöglich ist. In diesem einen Moment liegen beide Pole der Geschichte ganz eng beieinander: die Tragik – und die Hoffnung." (Didi Danquart)
Viehjud Levi
Deutschland, Schweiz, Österreich, 1999
Spielfilm, 95 Minuten, Farbe
Regie: Didi Danquart
Drehbuch: Didi Danquart, nach dem gleichnamigen Bühnenstück von Thomas Strittmatter
Kamera: Johann Feindt
Musik: Cornelius Schwehr
Besetzung: Bruno Cathomas, Caroline Ebner, Ulrich Noethen, Martina Gedeck, Bernd Michael Lade u. a.
Produktion: Zero Film
BJF-Empfehlung: ab 14 Jahren
FSK: ab 6 freigegeben
Stichworte: Liebe,
Nationalsozialismus,
Faschismus,
Heimat,
Literaturverfilmung,
Rassismus
Sprache: Deutsch


"Ein Lehrstück, packend inszeniert, getragen von einem wunderbaren Darstellerensemble."
(Blickpunkt Film)
"Der Film macht die individuelle Beteiligung und die Motive eines jeden Einzelnen zum Thema und versucht die psychologische Entwicklung der Protagonisten idealtypisch nachzuvollziehen."
(Filmarbeitshilfe FWU)
"VIEHJUD LEVI avancierte schnell zu einem der Geheimtipps der Berlinale."
(Hamburger Abendblatt)
"Danquart erzählt mehr über das Damals als viele Dokumentarfilme, aber auch genug über das Heute. Dafür hat er in seinem ersten Spielfilm fürs Kino berückend schöne Bilder des Schwarzwalds gefunden. Die Dialoge sind niemals geschwätzig und treffen punktgenau. Großes Erzählkino!"
(Die Tageszeitung)
"Didi Danquart weiß um die emotionale Sogkraft seiner Bilder und ist so bescheiden, dass er die sich permanent verengende Beklemmung immer wieder aufbricht. Nach jeder neuen Stufe des Schlimmer-Werdens kommt ein milderndes, ein erleichterndes Bild. Der Film schreitet mit lakonischer Leichtigkeit auf sein Ende zu, das er dann nicht einmal nötig hat zu zeigen."
(Berliner Zeitung)
"Hervorragend gespielte und inszenierte Adaption des Theaterstücks von Thomas Strittmatter, die subtil und intensiv herausarbeitet, wie sich unter dem äußeren Druck der Ereignisse moralische und menschliche Werte relativieren."
(Kinotipp der katholischen Filmkritik)
Preise (Auswahl): Caligari Filmpreis, Berlinale 1999; Publikumspreis Filmfest Potsdam 1999
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Viehjud Levi
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