Sprache der Vögel
Im Leben des fünfjährigen Thomas tritt plötzlich eine entscheidende Veränderung ein: Unerwartet stirbt sein Großvater. Tags zuvor hatten sie noch gemeinsam gelacht und ihren Spaß gehabt und nun ist der für Thomas wichtigste Mensch nicht mehr da. Begreifen kann der kleine Junge diese Veränderung nicht, zumal der geliebte Opa ihm in seiner Erinnerung lebendig vor Augen ist. Mit den Auskünften der Erwachsenen über den Tod kann er nichts anfangen, denn sie halten seinem Nachdenken nicht stand und sind erst recht kein Mittel gegen seine Traurigkeit. So versucht Thomas alleine, Erklärungen für das Geschehene zu finden. Von seinem Großvater wurde er ernst genommen; er hatte immer Geduld, erzählte in seinen Geschichten über die Geheimnisse der Natur, von Landschaft und Tieren. Begeistert hatten ihn immer die Vögel und gemeinsam wollten Opa und Thomas die Sprache der Vögel verstehen lernen, wobei ihnen die 'Vogelzwitschersprechmaschine' helfen sollte. "In meinem nächsten Leben", so hatte Opa gesagt, "möcht' ich ein Vogel sein". Mit einem Mal versteht Thomas, was er tun kann: Er erfüllt den Wunsch seines Großvaters.
DIE SPRACHE DER VÖGEL erklärt einfach und schlüssig das, was Kinder ständig im eigenen Lebensumfeld erfahren, aber schwer nachvollziehen können: Das Alltägliche, das ist in diesem Film der Tod. Ein Thema, das im Kinderfilm zu den Tabu-Zonen gehörte und gehört. Fred Noczyinski gelingt es, über Fröhlichkeit an das Thema Tod heranzukommen. Er erklärt einfach und schlüssig das, was Kinder ständig im eigenen Lebensumfeld erfahren, aber schwer nachvollziehen können: "Tod kann man nicht spielen", meint Thomas und steht von seiner liegenden Position wieder auf. "Totsein ist wie ewiger Schlaf", sagt die Mutter. Was Schlaf ist, weiß Thomas, aber was ist ewig? ...
Der Film hilft auch Erwachsenen, die Sprache über das Sterben zu finden.
Fred Noczynski ist in der Nacht vom 15. auf den 16. Juni 2020 im Alter von 80 Jahren verstorben. Wenn man ihn anrief und er nicht zuhause war, sprang sein AB an mit der Ansage: „Hier ist F.N: Erleichtern Sie Ihre Seele! Ich bin neugierig. Möchte gerne wissen, mit wem ich es zu tun habe.“ So war er! Ruhe in Frieden, Fred.
Sprache der Vögel
Deutschland, 1991
Spielfilm, 59 Minuten, Farbe
Regie: Fred Noczynski
Drehbuch: Fred Noczynski, Szenarium: Gabriele Gottschall
Kamera: Ralf Neubert
Musik: Beethoven/ Bernd Wefelmeyer
Besetzung: René Kretschmann, Kurt Böwe, Ursula Karusseit, Katharina Tomaschewsky, Doris Thalmer
Produktion: Deutscher Fernsehfunk (DDR-Fernsehen)
BJF-Empfehlung: ab 6 Jahren
FSK: ab 6 freigegeben
Stichworte: Alter/Senioren,
Familie,
Kindheit,
Tod/Trauer
Sprache: Deutsch


"Ein bis auf das poetische Schlussbild realistisch inszenierter, thematisch wie darstellerisch hervorragender (Fernseh-)Film, der selbst mehr Fragen stellt als Antworten gibt, wobei allerdings religiöse Einsprengsel nur Emotionsmaterial bleiben. Aber gerade in dieser Offenheit bestens geeignet für weiterführende Gespräche."
(Lexikon des internationalen Films)
DIE SPRACHE DER VÖGEL erhielt eine lobende Erwähnung beim 18. Internationalen Kinderfilmfestival in Frankfurt am Main und wurde beim 27. Internationalen Jugendfilmtest 1992 ausgezeichnet.
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Sprache der Vögel
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